Warum zum Arzt, wenn man Listen schreiben kann?

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stmoonlight Avatar

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Während Katharina einen Teilzeitjob hat, nebenbei den Haushalt schmeißt und sich mit zwei Kindern herumschlägt, die langsam erwachsen werden, arbeitet ihr Mann viel und verbringt die meiste Zeit auswärts. Da bleibt keine Zeit sich auf die Doktorarbeit zu konzentrieren, die bereits seit Jahren im Arbeitszimmer auf ihre Fertigstellung wartet. Doch irgendwann wird sich die Zeit schon finden – oder etwa doch nicht? Genau das ist es, was Katharina beschäftigt: Keine Zeit mehr zu haben, denn in ihrer Brust erinnert sie ein ungebetener Gast, dass das Leben aus wesentlich mehr besteht, als das was sie bisher daraus gemacht hat.

Die Idee zu der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Die Umsetzung ist … nun ja … gewöhnungsbedürftig. Trotz der vielen Seiten spielt die Haupthandlung nur einem einzigen Tag, der Rest ist gefüllt von jeder Menge Rückblicken, die mal mehr, mal weniger interessant sind.

Den Schreibstil finde ich ein wenig anstrengend und so wirklich warm konnte ich mit Katharina auch nicht werden, ihr fehlt es an „Seele“. Auch ihre leichte Naivität (Knoten in der Brust = Listen schreiben, statt Arzt aufsuchen) hat mich nur verwirrt. Immerhin gibt es hier inzwischen mehr Möglichkeiten, als gleich zu sterben!

Kein Buch, welches ich empfehlen kann – weder als Roman, noch als Drama. Reine Zeitverschwendung.