Echte Menschen

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owenmeany Avatar

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Den Auftakt bildet ganz harmlos eine anschauliche Schilderung eines winterlichen Schauplatzes und dessen Klimaverhältnissen, die einem somit plastisch vor Augen stehen. Umso mehr schockiert einen das völlig sinnlose Verbrechen des offenbar stark durchgeknallten Randy, als dieser einen arglosen Wintersportler heimtückisch in den Tod stürzt und dieses hämisch feixend filmt.

Wohlgesetzt sind die Worte, die den Protagonisten von Kapitel 1 als "eine von Picasso porträtierte Mona Lisa" beschreiben. Er hat es nicht einfach, und als sich am Ufer des Flusses eine romantische Bekanntschaft anbahnt, ahnt man schon beinahe die Pointe: der treuherzige Transvestit wird kaltblütig ertränkt.

Endlich kommt in Kapitel 3 das FBI in Gestalt des seine Pensionierung erwartenden Special Agent John Smith ins Spiel. Eine Auswahl Hacker, unter denen die Gestalten mit Tank Tops und haarigen Achselhöhlen noch zu den Normalen zählen, wurden zusammengetrommelt, um skrupellosen Verbrechen auf die Schliche zu kommen: die unappetitlichen Videos auf den Internetplatformen zeigen echte Morde an echten Menschen.

Das Bestseller-Autorinnen-Gespann arbeitet mit Kontrasten und bringt damit eine leichte Ironie ins Spiel. Die realistische, zeitgemäße Thematik, dargestellt in einer packenden, einfallsreichen Sprache, hat mein Interesse geweckt an einer Lektüre des Buchs.