P.J. Tracy - Spitzenmäßig klasse spannend

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lillibaer Avatar

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Die Leseprobe war schon superklasse. Das Buch ist es erst recht:

geniale Idee für einen Thriller: Mörder posten ihre Taten im Internet und versuchen sich dabei zu übertrumpfen. Die Snuff-Videos der Morde im Internet erregen mit der Zeit die Aufmerksamkeit des FBI. Dem FBI, vertreten durch John Smith, ist es nicht möglich den Fällen auf die Spur zu kommen, ohne gegen das Gesetz zu verstoßen und so bitten sie schließlich Monkeewrench um Hilfe und holen damit auch Gino Rolseth und Leo Magozzi ins Boot. Es soll eine Software entwickelt werden, die „echte“ von gefakten Morden unterscheidet. Dabei finden die klugen Köpfe recht schnell heraus, dass es einen Code gibt, welche Fälle zusammenhängen und welche Fälle von Trittbrettfahrern ausgeübt wurden. Soziologische Betrachtungen der Internetwelt werden von der hübschen Profilerin, die Magozzi in Verwirrung bringt, eingebracht und regen auch den Leser zum Denken und Nachdenken an. Im Laufe des Romans wird eine Abschußliste gefunden und man ermittelt, dass es sich bei den Opfern selbst um Täter handelt, die per Gesetz nicht verurteilt wurden, also um Selbstjustiz. Das überraschende Ende – ich habe es bis kurz vor Ende nicht geahnt – werde ich jetzt auch niemandem verraten, bringt einen dann auch dazu mal über die Gesetzgebung und die Freisprüche von „Tätern“ kritisch nachzudenken. 

Hoffentlich gibt es das nicht wirklich (ich befürchte aber schon) und hoffentlich haben amtliche Stellen mehr Zugriffsmöglichkeiten, die nicht von veralteter Gesetzgebung behindert oder gar verhindert werden. Und vielleicht sollten auch Gesetze nicht nur an ein verändertes Zeitalter des Internet und damit eine neue Art der Kriminalität angepasst und ergänzt werden, sondern auch im realen Leben Gesetzgebung und Verurteilung von Tätern überdacht und verändert werden zum Schutze von wirklichen Opfern.

Fazit: P.J. Tracy ist immer wieder sehr lesenswert, die Charaktere vertraut und ich freue mich jetzt schon auf Folgeromane