Snuff-Filme

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Voller Vorfreude habe ich auf den fünften Band des Autorenduos um die Ermittler Leo Magozzi und Gino Rolseth und die Monkeewrench-Crew gewartet. Doch meine Erwartungen wurden nur teilweise erfüllt.

Das Buch beginnt mit der Schilderung zweier Morde. Im kalten Minnesota stößt Randy Coulter am Nordufer des Lake Superior einen Mann ins Wasser. Etwas später wird die Drag-Queen Alan im Mississippi ertränkt. Magozzi und Rolseth werden für diesen Fall (die „Braut“), der zunächst für Selbstmord gehalten wird, zuständig. Das FBI ist darauf aufmerksam geworden, dass echte Morde gefilmt und ins Internet gestellt werden. Als letzte Hoffnung, dem Netzwerk auf die Spur kommen zu können, bittet es deshalb mehrere Hacker und auch das Monkeewrench-Team um Hilfe. Grace, Annie, Harley und Roadrunner sollen in erster Linie eine Software entwickeln, die die Morde im Internet danach trennen kann, ob sie echt oder gestellt sind. Special Agent John Smith, der kurz vor seinem Zwangsruhestand steht, wird Verbindungsmann und zieht bei ihnen ein. Bei ihrer Arbeit finden sie heraus, dass die Morde mit einem bestimmten Code vorher im Internet angekündigt werden. Dabei stellt sich heraus, dass auch die Tötung der „Braut“ zu diesen Fällen gehört.

Das Buch hat sich insgesamt sehr gut und zügig lesen lassen. Von Anfang an wurde Spannung aufgebaut. Es sind mehrere Fragen aufgetaucht, und ich habe gespannt auf die Lösung gewartet. Das Ende war zwar nicht wirklich überraschend, aber auch nicht allzu vorhersehbar. Trotzdem hat mir die Spannung und das Tempo der Vorbände gefehlt. Insbesondere „Mortifer“ konnte ich kaum aus den Händen legen, habe mich kaum getraut, im Dunkeln alleine durchs Haus zu laufen, und habe den Atem der Verfolger im Nacken gespürt. Dies hat mir bei „Sieh mir beim Sterben zu“ ein bisschen gefehlt.

Da ich alle Bücher um das Monkeewrench-Team von P.J. Tracy gelesen habe, waren mir die Personen bereits vertraut, und ich konnte auch die Anspielungen auf frühere Bände und Geschehnisse einordnen. Ich denke, auch ein neuer Leser ohne Vorkenntnisse findet sich in dem Thriller zurecht, aber manche Stellen sind vielleicht ein bisschen irritierend. Es dürfte daher wohl empfehlenswert sein, die Serie in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Der Einband des Buches ist in Ordnung. Das rot-weiße Band weckt Aufmerksamkeit, und man wird eingeladen, genauer hinzusehen. Das fast reißende Seil und der Blutfleck machen neugierig.

Es handelt sich meiner Meinung nach nur um einen guten Thriller, der aber nicht besonders herausragend ist.