Gute Unterhaltung, wenn auch nicht immer schlüssig

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hundertmorgenwald Avatar

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Die Geschichte ist in ihrer Darstellung einfach.

Es gibt einige Ungereimtheiten. Z.B. warum die Raptoren nicht selber schwanger werde und Drachenbabys bekommen, an statt sie zu rauben. Man erfährt auch nichts über die Erziehung der Raptoren und weiß so nicht, warum sie so viel stärker sind, als die normalen Drachen, die in dieser Welt leben.

An manchen Stellen passieren Dinge, die gleichzeitig geschehen müssten, hintereinander. Zum Beispiel gibt es einen Kampf. Da wird dann das Erleben von Drache A geschildert. Für Drache B hält dagegen scheinbar die Zeit an. Denn obwohl er mit dabei ist, spielt er keine Rolle. Als würde er die ganze Zeit neben Drache A umherfliegen und nicht in den Kampf eingreifen. Erst als Drache A seinen Szene beendet hat, taucht wieder Drache B auf.



Von den Charakteren her hat Joss mich manchmal in seiner Naivität sehr genervt. Er ist ungefähr 11 Jahre, verhält sich manchmal aber wie 8 Jahre.

Allie mochte ich sehr. Sie war authentisch.

Sirin spielt kaum eine Rolle. Es ist klar, dass sie nur erwähnt werden muss, weil irgendwann die Fäden zusammen laufen. Das war ein bisschen schade.



Trotz all dieser Kritik habe ich mich gut unterhalten gefühlt.

Lysander, der silberne Drache, ist einfach eine richtig coole Socke. Er hat mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht.

Gewalt:
In vielen anderen Rezensionen wird die Gewalt bemängelt. Das hat mich ehrlich überrascht. Denn sonst bin ich immer die, die solche Punkte bemängelt, während andere sagen, es sei nicht so schlimm.

Ich habe jetzt wirklich lange darüber nachgedacht und muss diesen kritischen Stimmen zum Teil recht geben. Zum Teil, weil ich denke, dass die meisten Kinder das schon aushalten können. Aber bei sensiblen Kindern sollte man vorsichtig sein.



Um zwei Beispiele zu nennen:

Kinder werden auf der Burg von der Familie Lennix als Sklaven gehalten. Die Kinder müssen sich um die Fütterung und Pflege der Drachen kümmern. Von der Atmosphäre her erinnert es etwas an Oliver Twist.

Einem Mädchen wird bei der Fütterung der Finger abgebissen.

Das wird nicht als Szene dargestellt, sondern man schlussfolgert es durch den Verband an der Hand des Kindes, nachdem es bei dem gefährlichsten Drachen zur Fütterung eingeteilt war. Das war schon eine Stelle, bei der ich dachte: Für was war das jetzt nötig?



Des weiteren hat Familie Lennix zwei Töchter, Zwillinge. Tamra und Mirra. Besonders Tamra quält andere Kinder sehr gerne und haut ihn auch mal den Kopf gegen die Wand. Sie ist noch brutaler als ihre Mutter.

Das waren Situationen, in denen ich mich auch immer fragte, warum das jetzt sein muss.

Fazit:
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und es war flüssig zu lesen. Die vielen Kritikpunkte sind mir in ihrer Ganzheit erst bei dieser Reflexion bewusst geworden.

Es fällt mir schwer, das Buch nun gerecht zu bewerten. Gehe ich nach den ganzen Kritikpunkten, können es nicht mehr als 3,5 ♥ ♥ ♥ sein. Gehe ich nach meinem Gefühl beim Lesen, sind es auf jeden Fall 4 ♥ ♥ ♥ ♥.