Hohe Erwartungen nicht erfüllt

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applekiss Avatar

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Das Buch "Silberdrache" von Angie Sage entführt uns in zwei parallel existierende Welten, eine Fantasiewelt und eine, die der unseren ähnlich ist, wobei der Hauptteil der Geschichte in der Fantasiewelt spielt.

In dieser besteht der Konflikt zwischen unseren Hauptcharakteren und einer mächtigen Familie, die eine Horde wilder Drachen kontrolliert. Das Objekt der Begierde ist ein silberner Drache. Während der Konflikt sich immer weiter zuspitzt, springen wir zwischen den Charakteren hin und her, um die einzelnen Beweggründe nachzuvollziehen, was den Geschichtsfluss sehr lebendig macht. Andererseits kommt auf den etwa 300 Seiten die Charakterentwicklung etwas kurz, was wohl auch daran liegt, das die meisten Konflikte, die sich bieten, in kürzester Zeit und einfacher Art gelöst werden, was den Spannungsbogen sehr niedrig hält. Gerade beim männlichen Hauptcharakter "Joss" hätte man sich gewünscht, dass er an seinen Fehlern wächst.
Von Zeit zu Zeit springen wir in die andere Welt, in der wir einen zweiten Handlungsstrang folgen, der im Kontrast zur Fantasiewelt deutlich düsterer und beklemmender ist.

Während ich das Buch häufig für sehr leichte Lektüre gehalten hätte, fallen die wenigen düsteren, teils beklemmenden, selten etwas grausameren Stellen aus dem Bild. Größtenteils auf Grund des geringen Spannungsbogens hatte ich Mühe am Lesen zu bleiben, wobei ich sicherlich nicht zur Zielgruppe des Buches gehöre.

Auf Grund der kleinen Mängel würde ich dem Buch daher nur 3 von 5 Sternen geben. Diese Tatsache ist sehr schade: Gerade nach der Zusammenfassung auf dem Einband war ich begeistert von der Idee, aber meine Erwartungen wurden bei weitem nicht erfüllt.
Ein weiterer Teil ist bereits geplant. Es würde mich zwar interessieren, wie es weitergeht, aber dafür würde ich das Buch nicht kaufen.