Zu brutal für das Alter, ansonsten top

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geeks79 Avatar

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Inhalt:
Ein silbernes Drachenei! Der Waisenjunge Joss traut seinen Augen kaum, als ihm das kostbare Ei einfach so vor die Füße fällt. Sind Silberdrachen nicht längst ausgestorben? Wer sich mit einem silbernen Drachen verbündet, sagt die Legende, kann unermessliche Macht erhalten. Bald schlüpft Silberdrache Lysander aus dem Ei. Doch der skrupellose Clan der Lennix ist hinter dem Drachen her. Und sie schrecken vor nichts zurück.
In einer ganz anderen Welt, zur selben Zeit: Die elfjährige Sirin ist mit den Erzählungen über Drachenreiter aufgewachsen, die über Generationen weitergegeben wurden. Doch als ihre Mutter schwer krank wird, hat Sirin Mühe, noch an Magie und an Wunder zu glauben ... bis sie einen geheimnisvollen Silberstreifen am Nachthimmel über London leuchten sieht.

Meinung:
Eines Tages landet ein silbernes Drachenei vor Joss Füßen. Joss kann sein Glück kaum fassen, sind doch die silbernen Drachen seit Jahrzehnten schon nicht mehr gesehen worden. Aus dem Ei entschlüpft kurze Zeit später der Silberdrache Lysander und geht ein Bündnis mit Joss ein. Doch ihr gemeinsames Glück ist nur von kurzer Dauer. Denn die grausame Familie Lennix ist auf der Suche nach dem silbernen Drachen, da er als einziger die Gabe besitzt Tore in andere Welten zu öffnen.

Auf das neueste Werk von Autorin Angie Sage habe ich mich riesig gefreut. Schließlich zählt ihre Septimus Heap Reihe zu meinen absoluten Lieblingsreihen. Meine Neugierde wurde noch mehr angestachelt, als ich erfuhr, dass es in ihrem neuesten Werk um Drachen geht.

Die Geschichte wird aus der Sicht von verschiedenen Personen erzählt. Den größten Teil nehmen dabei Joss und seine Schwester Allie ein. Aber auch die grausame und böse Familie Lennix, sowie diverse Drachen lassen uns an ihrer Geschichte teilhaben.

Ein weiterer Part, der allerdings nicht in der magischen Welt spielt, handelt von der elfjährigen Sirin, die in unserer Menschenwelt ein hartes Los gezogen hat. Als Leser fragt man sich zwangsläufig, was Sirins Geschichte mit dem Rest der Handlung zu tun hat. Dies erschließt sich dann auch nach und nach im Laufe der Handlung.

Angie Sages Idee rund um die Drachen und ihre grausame Erziehung zu Raptoren hat mich sehr angesprochen und überzeugt. Familie Lennix ist dabei für die grausame Behandlung der Drachen zuständig. Somit kristallisieren sich die Bösewichte schon nach kurzer Zeit heraus.

Jedoch sind die verschiedenen Familienmitglieder ganz unterschiedlich aufgestellt und haben verschiedene Denkweisen. Jeder versucht auf andere Art und Weise die Drachen zu beherrschen und zu manipulieren. Über allem schwebt jedoch das Oberhaupt der Familie - Demara.
Mir hat der Facettenreichtum, der gerade von Familie Lennix ausgeht, unheimlich gut gefallen.

Etwas schade empfand ich es, dass wir nur recht wenig über die Welt in der Joss und Allie leben erfahren. Auch das Leben der Drachen, die nicht von Familie Lennix unterjocht werden, wird nur am Rande gestreift.

Wie ich bereits erwähnt habe, ist Angie Sage mit Familie Lennix ein toller Gegenspieler zu Joss und Allie gelungen.
Jedoch zeichnet sich die Geschichte auch sehr durch die Grausamkeit der Familie aus. Drachen werden hart bestraft und angegangen. Und es kommt zu ein paar recht brutalen Szenen.

Mich persönlich hat die Brutalität zwar nicht gestört, dennoch fand ich sie für ein Buch, das Kindern ab 11 Jahren empfohlen wird, als zu hart an der Grenze.
Hier hätte ich die Altersempfehlung definitiv nach oben gesetzt. Zumal es auch beim finalen Kampf ganz schön zur Sache geht.

Dieser finale Kampf hat mich dann atemlos an den Seiten kleben lassen. War ich vorher schon total in der Geschichte drin, hat mich dieses Finale noch mal sehr geflasht und begeistert.

Fazit:
Für mich persönlich kommt diese Reihe zwar nicht an die Septimus Heap Reihe heran, dennoch ist es ein sehr lesenswerter Reihenauftakt. Mit Familie Lennix ist Angie Sage eine wirklich grausame und raffinierte Bösewicht-Familie eingefallen. Daher geht es stellenweise schon mal recht brutal zur Sache, was jedoch gut zur eigentlichen Handlung passt.
Für diesen Auftakt vergebe ich 4 von 5 Hörnchen.