Gekonnter Mix aus Fiktion und Realität

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bluesjj Avatar

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Im Untergrund von Paris liegt die Weltenbibliothek Mondia, in der sich jedes Buch in Erstauflage befindet und die die ganze Welt im Gleichgewicht hält. In den Diensten der Bibliothek stehen die Weltenschreiber, die mit ihren besonderen Fähigkeiten auf der ganzen Welt nach verschwundenen Büchern suchen und so die Bibliothek stets aktuell halten. Zu ihnen gehören Sim und seine Familie. Als die letzte Ripari stirbt und niemand mehr den geheimnisvollen Mechanismus der Mondia am Laufen halten kann, verschließt sich die Bibliothek und die Welt gerät ins Ungleichgewicht. Das Schicksal lässt Sim auf Remy treffen Schnell spürt er, dass in der jungen Frau eine besondere Gabe schlummert. Sie hat ein übernatürliches Gespür für die Funktionsweise technischer Geräte und kann jedes in kürzester Zeit reparieren. Bald stellt sich heraus, dass in Remy Ripari-Gene schlummern. Endlich bekommt Remy eine Erklärung dafür, warum sie sich immer anders und fehl am Platz gefühlt hat. Sie erkennt die Umstände als Chance, mehr über sich und ihre biologische Familie zu erfahren, hat aber auch Angst vor dem, was um sie herum und mit ihr geschieht. Am meisten struggelt sie damit, ihre Adoptiv-Familie und beste Freundin anzulügen und diese durch ihre Entscheidungen in Gefahr zu bringen. Trotz allem, entschließt sie sich, den Weltenschreibern zu helfen. Um die Weltenbibliothek wieder öffnen zu können, müssen Remy und Sim ein Rätsel lösen, das sie auf eine gefährliche Reise führt. Ihnen auf den Versen sind die Novas, die auch vor Mord nicht zurückschrecken, um die Weltenschreiber und ihre Mission zu stoppen.
Mir hat an dem Roman besonders das Setting gefallen. Die wunderschöne Stadt Paris, unter deren Oberfläche das Herz der Welt, die geheimnisvolle Weltenbibliothek Mondia, versteckt ist. Dabei verwebt die Autorin gekonnt Realität und Fiktion, und das in einem sehr bildhaften und abwechslungsreichen Schreibstil. Ich finde auch, dass Romane, in denen Bücher eine Rolle spielen, eh schon auf eine besondere Art magisch sind - die Idee, eine Bibliothek zum Kern der Welt zu machen, ist für mich daher besonders gut gewählt. Das kenne ich bisher aus keiner anderen Geschichte. Auch die Protagonisten sind so gut getroffen und authentisch, dass man Seite für Seite mit ihnen mitfiebert. Und ja, an der einen oder anderen Stelle ist die Handlung etwas vorhersehbar, aber das tut dem Lesespaß keinen Abbruch. Ich möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht, und freue mich schon auf den zweiten Teil, der im Februar erscheint.