Silent secrets and loud adventures

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
fiinii Avatar

Von

Remy weiß nicht, welche Welt ihr bisher verschlossen geblieben ist, als sie Kasimir begegnet. Dieser kommt in den Blumenladen ihrer Schwestern, in welchem Remy sich eine kleine Werkstatt eingerichtet hat und kaputte Maschinen repariert. Er fordert einen Gegenstand zurück, den Remy zur Reparatur entgegen genommen hat und bisher nicht dahintergekommen ist, wofür er stehen mag.
Bald kreuzen sich Remys und Kasimirs Wege erneut und Remy erfährt, dass Kasimir ein Weltenschreiber ist und dass auch sie Teil dieser im Untergrund agierenden Gemeinschaft ist. Als sich die Weltenbibliothek Mondia für immer zu verschließen droht, müssen Remy und Kasimir sich auf eine durchaus abenteuerliche Reise begeben, um das Rätsel der Mondia zu lösen und den Erhalt der weltweiten Balance zu sichern.

Die Geschichte klang sehr interessant und auch die Leseprobe hat mich sehr neugierig gemacht. Grundsätzlich fand ich das Setting in Paris und den Plot mit der Weltenbibliothek, auf der das Gleichgewicht der Welt fußt, super, da doch Literatur und Wissen der Grundpfeiler für so vieles sind. Wieso dann nicht wortwortlich für den Erhalt der Welt, so wie in dieser Geschichte?
An mancher Stelle haben mir im Buch dann allerdings etwas tiefergehende Ausführungen gefehlt. Ich hätte mir zum Beispiel gewünscht, mehr über die spezifischen Aufgaben der Weltenschreiber*innen zu erfahren, um besser zu verstehen, wie genau die Mondia funktioniert und wozu es sie so nötig braucht. Das wurde mir bis zum Ende nicht ganz klar und bewirkte, dass mir einige Handlungen unstimmig vorkamen. Außerdem fehlte mir das Einführen weiterer Figuren, die - wenn auch eine kurze - dennoch eine relevante Rolle in der Geschichte spielten. Der Fokus wurde eher auf die gemeinsamen Erlebnisse von Kasimir und Remy gelegt, was durchaus schön zu lesen war, aber schlussendlich einige Ausführungen, die für ein Kontextverständnis auch interessant gewesen wären, vorenthielt.

Etwas Punktabzug gibt es von mir für die stereotype Zeichnung der Protagonist*innen. Denn Remy, die schon "fast zierlich" gebaut ist und Augen hat, die "viel zu groß für ihr herzförmigen Gesicht" sind, entspricht somit mal wieder dem Klischee junger Frau, das wir in so vielen Büchern schon gelesen haben (und zumindest ich langsam überdrüssig bin).