Sprachlich brillant, amüsante Lektüre

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Den Buchtitel fand ich wenig ansprechend, das Buchcover noch weniger. Und das Thema hat mich eigentlich überhaupt nicht interessiert, ich bin nicht der Typ zum Auswandern (auch nicht für nur ein halbes Jahr, wie in dem Buch) und ich träume auch nicht von einer USA-Reise. Trotzdem habe ich angefangen zu lesen - und das Buch anschließend gleich weiterempfohlen! Über den Inhalt reichen wenige Worte: Die Autorin zieht mit ihren Kindern ein halbes Jahr ins Silicon Valley - daher der Titel - und schildert tagebuchartig ihre Erlebnisse. Das hat keinen Spannungsbogen, weil das tägliche Leben eben kein Roman ist, aber es hat Suchtpotential. Das liegt daran, dass die Autorin sprachlich brillant und ungeheuer witzig schreibt. Die teils etwas klischeeartigen Seitehiebe auf "Schatzi" (den Ehemann) seien verziehen, der Rest der Alltagserlebnisse liest sich einfach richtig unterhaltsam. Immer wieder kicherte ich bei meiner Lektüre, so manchen Abschnitt habe ich im Urlaub auch mal meinem Mann vorgelesen (der sich ebenso köstlich amüsiert hat). Wie eingangs erwähnt, kenne ich weder die USA noch deren Einwohner, so weiß ich nicht, was von den geschilderten Erlebnissen realistisch ist und was möglicherweise überzogen, aber der Unterhaltungswert war klasse - ein Buch, das Spaß macht. Die Krönung: ich gab das Buch meiner mitreisenden Freundin weiter, die saß dann, als wir im Stau standen, auf der Mauer des Mittelstreifens der Autobahn mit "Silicon Wahnsinn" in der Hand und lachte lauthals...