Die große Hungersnot und ihre Folgen
Dieser Roman hat mich thematisch stark angesprochen. Schon länger war ich daran interessiert, einmal über die große Hungersnot in Irland zu lesen, ein dramatisches, folgenschweres Ereignis, das in der irischen Geschichte eine große Narbe hinterlassen hat und dessen Auswirkungen noch heute spürbar sind, und das zeigt sich nicht nur an den vielen irischen Namen in Amerika, dem Land, in das damals viele flüchteten, um dem Hunger und dem großen Elend zu entgehen. Die Hungersnot war eine Folge der englischen Besatzung, die sich an dem kleinen Nachbarland bereicherte, sodass für die Einheimischen kaum noch etwas übrig blieb – weder Land, noch Nahrung, noch Stolz, noch Autonomie. Das ist ein Stoff, wie gemacht für einen literarischen Roman, und in der Tat beginnt »Sing, wilder Vogel, sing« sehr vielversprechend.
Honora, die Hauptprotagonistin, erfährt die Auswirkungen der Hungersnot am eigenen Leib. Ihre Gemeinschaft zerbricht daran, ihr Ehemann kommt ums Leben, ihr Kind wird tot geboren – letztlich bleibt auch ihr nur die Flucht. Sie schleicht sich auf ein Schiff, wie so viele, die die weite Reise nach Amerika antreten, in der Hoffnung, in New York ein besseres Leben zu finden. Ab hier entwickelt sich der Roman fast zu einer Art Roadmovie. Der Roman nimmt mehrere Wendungen, was ihn sehr abwechslungsreich macht, an manchen Stellen wirkt das Ganze jedoch ein wenig zusammengestückelt aus allerlei Kinofilmen, und auch die Erzählweise ist relativ cineastisch. Wir haben klare Konflikte, Pointen und eine ausgefeilte Dramaturgie, und gegen Ende des Romans bekommen wir sogar noch eine Western-Geschichte zu lesen. Das alles liest sich durchaus unterhaltsam; Langeweile kommt auf keiner Seite auf. Der Schreibstil ist flüssig und treibt die Geschichte stetig voran, ohne sich in die Länge zu ziehen.
Am Ende ist „Sing, wilder Vogel, sing“ nicht ganz das, was ich erwartet habe. Zumindest hatte ich gehofft, dass der Roman länger in Irland spielt, denn die Landschaft und Kultur dort sind für mich deutlich interessanter als die amerikanische, die ich in Büchern und Kinofilmen bereits bis zum Überdruss kennengelernt habe. Trotzdem ist es kein schlechter Roman, und unterm Strich bietet er doch deutlich mehr als bloße Unterhaltung, denn der Autorin gelingt es, einige Verbindungen zwischen den Iren und der indigenen Bevölkerung Amerikas, den Indianern – die ebenfalls besetzt, vertrieben und sich selbst überlassen wurden – herzustellen. Allein deswegen lohnt sich schon eine Lektüre.
Honora, die Hauptprotagonistin, erfährt die Auswirkungen der Hungersnot am eigenen Leib. Ihre Gemeinschaft zerbricht daran, ihr Ehemann kommt ums Leben, ihr Kind wird tot geboren – letztlich bleibt auch ihr nur die Flucht. Sie schleicht sich auf ein Schiff, wie so viele, die die weite Reise nach Amerika antreten, in der Hoffnung, in New York ein besseres Leben zu finden. Ab hier entwickelt sich der Roman fast zu einer Art Roadmovie. Der Roman nimmt mehrere Wendungen, was ihn sehr abwechslungsreich macht, an manchen Stellen wirkt das Ganze jedoch ein wenig zusammengestückelt aus allerlei Kinofilmen, und auch die Erzählweise ist relativ cineastisch. Wir haben klare Konflikte, Pointen und eine ausgefeilte Dramaturgie, und gegen Ende des Romans bekommen wir sogar noch eine Western-Geschichte zu lesen. Das alles liest sich durchaus unterhaltsam; Langeweile kommt auf keiner Seite auf. Der Schreibstil ist flüssig und treibt die Geschichte stetig voran, ohne sich in die Länge zu ziehen.
Am Ende ist „Sing, wilder Vogel, sing“ nicht ganz das, was ich erwartet habe. Zumindest hatte ich gehofft, dass der Roman länger in Irland spielt, denn die Landschaft und Kultur dort sind für mich deutlich interessanter als die amerikanische, die ich in Büchern und Kinofilmen bereits bis zum Überdruss kennengelernt habe. Trotzdem ist es kein schlechter Roman, und unterm Strich bietet er doch deutlich mehr als bloße Unterhaltung, denn der Autorin gelingt es, einige Verbindungen zwischen den Iren und der indigenen Bevölkerung Amerikas, den Indianern – die ebenfalls besetzt, vertrieben und sich selbst überlassen wurden – herzustellen. Allein deswegen lohnt sich schon eine Lektüre.