Mit „Sirius“ ist Jonathan Crown ein wirklich beeindruckendes Meisterwerk gelungen – historische Aufarbeitung der Weltkriegszeit wird zusammen mit einer Tierperspektive nicht nur klassisch ernst, sondern auch unbeschwert amüsant geschildert. Dabei verwendet der Autor das Präsens als Zeitform, sodass man als LeserIn den Eindruck bekommst, selbst mitten am Geschehen teilzunehmen – zudem kommt die Wahl dieser Zeitstufe womöglich auch aus dem Versuch heraus, die Handlung aus Hundesicht und damit direkt und keinen wie auch immer gearteten menschlichen Einschränkungen unterlegen zu schildern. Man könnte meinen, das Schicksal der Familie Liliencron, die vor den Nazis flüchten muss, habe hier nur den Platz einer Nebenhandlung. Ganz im Gegenteil! Sirius, früher unter dem jüdischen Namen Levi bekannt, lebt in der Welt dieser Familie und kennt die menschliche Sicht auf die Dinge, die er und durch seine Hundelinse vermittelt und ihr dadurch noch viel mehr Wert – und vielleicht sogar Emotionalität – verleiht. Eines steht jedenfalls fest: Der Roman ist bereits in der Leseprobe absolut lesenswert. Und dann noch das Abenteuer als Hitlers Schoßhund? Bitte mehr davon!!!