Der letzte Überlebende vom dritten Reich

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
kindder80er Avatar

Von

Ich habe ja einen Hang zu verrückten, schrägen Stories, weshalb ich diese Leseprobe einfach lesen musste und ich finde das Buch bisher einfach genial!

Auch wenn man aufgrund der ernsten Kulisse keine Schenkelklopferkomödie erwarten darf, musste ich doch bereits einige Male schmunzeln. Da wäre zum einen der Satz, den ich als Titel ausgewählt habe: "Der letzte Überlebende vom dritten Reich". Damit wird nicht das Ende des Buches vorweggenommen, sondern erklärt, dass nur Sirius vom dritten Wurf des Züchters, der nunmal "Reich" hieß, überlebt hat. Wie es dazu kam ist überhaupt nicht zum Schmunzeln, aber wenn einem dann so ein Kurzsatz zwischen die Augen geworfen wird, muss man einfach bitter auflachen.

Überhaupt hatte die Leseprobe schon einiges zu bieten, was historisch belegt ist. Es gab diesen Dackel Kurwenal tatsächlich. Es gab auch einen Hund, dessen "Gedichte" abgedruckt wurden ("Arli", Hund einer Tochter Thomas Manns). Hier im Buch wurde daraus Jakob (aus dem "zweiten Reich"), aber irgendwie musste Sirius ja eine Art Stammbaum bekommen.

Auf den ersten 34 Seiten wird vom Hund Sirius in der dritten Person gesprochen und das wird sich wahrscheinlich auch nicht mehr signifikant ändern. Macht aber absolut nichts und ist mir sogar ein bisschen lieber, als wenn er selbst zum Leser sprechen würde. Trotzdem kann man behaupten, dass der Roman aus seiner Sicht erzählt, da seine Bedürfnisse, Eigenheiten und Beobachtungen oft im Mittelpunkt stehen. Überhaupt ist die Sprache relativ nüchtern und kurzfassend, aber dennoch bildhaft. Man kann sich den kleinen drahtigen Terrier richtig gut bei seinen Kunststückchen vorstellen. So wird ihm beigebracht, beim Hochhalten von "Mein Kampf" die rechte Vorderpfote zu heben und es wird darüber nachgedacht, das Kunststück geringfügig zu erweitern, so dass er sich auf das ganze Machwerk "erleichtern" möge.

Im Hause Liliencron gehen zum Teil auch illustre Gäste ein und aus: Hans Fallada und Käthe Kollwitz gehören dazu und die Liliencrons sind nicht gewillt, sich vertreiben zu lassen. Hier endet die Leseprobe - leider!

Ich bin gespannt darauf, wie es nun weitergeht - eine Geschichte, die mir schon jetzt unter die Haut gegangen ist!