Ein wenig verrückt?

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ilonar. Avatar

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Ein scheußliches Cover, eine Anmutung wie ein Kinderbuch aus den 50ern oder vielleicht noch früher, so kommt dieses Buch daher. Und angeklickt habe ich es nur, um vielleicht meine Vorurteile bestätigt zu bekommen.
Die Beschreibung des Inhalts lässt mich aber doch neugierig werden und ich lese mich ein.
Mit zumindest anfangs leichter Feder erzählt der Autor eine Geschichte aus dem Berlin des Jahres 1938, die Geschichte der jüdischen Familie Liliencron und ihres Hundes Sirius , der am Anfang der Leseprobe noch Levi heißt. Als die Nationalsozialisten verfügen, dass jüdische Vornamen an erster Stelle verboten sind, erhalten nicht nur die menschlichen Mitglieder der Familie neue Namen mit dem jüdischen Namenszusatz als Zweitnamen. Auch Levi wird „umgetauft“, er heißt fortan Sirius und schon nach kurzer Zeit hat er sich daran gewöhnt, jetzt darauf zu hören.
Die Familie lebt in gut situierten Verhältnissen, ist kulturell interessiert und wie so viele jüdische Familien will auch diese die politische Gefahr, die hinter all den Repressionen gegenüber den Juden verbirgt, nicht sehen. Sie arrangieren sich – irgendwie. Soweit die Leseprobe, neugierig macht aber, was da noch kommen soll.

Nach den Novemberpogromen folgt doch die Emigration nach Amerika, in die Filmmetropole Hollywood. Der berühmte Planktonforscher Liliencron muss sich als Chauffeur verdingen und hadert mit seinem Schicksal. „Mit der melancholischen Heiterkeit, die nur klugen Foxterriern zu eigen ist“ aber nimmt Sirius die neue Situation an, wird berühmter Filmhund und trifft jede Menge Stars der damaligen Zeit. In der Zeitmaschine eines Zauberers aber geht Sirius verloren und findet sich unversehens mitten im Krieg in Berlin wieder.
Und ab hier - Sirius bekommt die Möglichkeit, Geschichte zu verändern – reizt mich dieser Roman sehr.