Hund mit Geschichte

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Zunächst tut man sich ein bißchen schwer, in die Geschichte reinzukommen. Das liegt vor allem an der Erzählform im Präsens , aber dadurch wird alles auch plastischer, obwohl die Leseprobe bereits im Jahr 1938 spielt. Wir tauchen ein in die Welt vor dem 2. Weltkrieg, als der Judenhass in Deutschland immer mehr wird und auch die intellektuellen Schichten erreicht. Professor Liliencron, das Herrchen der Hauptfigur "Sirius" ist Professor für Molekularbiologie und eigentlich "interessiert ihn nichts, was größer ist als vier Tausendsel Millimeter". Aber diese Haltung kann er nicht beibehalten, denn er ist Jude wie seine Familie und auch sein Hund. So wird aus dem jüdischen Hundenamen "Levi" jetzt "Sirius". Ob das hilft? Im Salon von Professor Liliencron treffen sich am Vorabend des 2. Weltkrieges bekannte Namen von Autoren, Musiker u.a., die teilweise schon verfolgt werden. Jeder gexhichtlich Interessierte weiß, was in den Jahren danach kommen wird.
Der Schreibstil ist gelungen, amüsant, einfach zu lesen. Mir hat die Leseprobe viel Spaß gemacht, mal was anderes, diese ereignisreiche Zeit mit einem Hundeschicksal zu verknüpfen. Ich würde das ganze Buch gerne lesen.