Der Einhorndieb

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Skandar ist dreizehn und lebt mit seinem Vater und seiner Schwester in einer Welt, die der unseren gleicht, in der es jedoch Einhörner gibt. Und zwar nicht diese schnuckeligen, regenbogenliebhabenden Geschöpfe, sondern wilde, gefährliche und blutrünstige Kreaturen. Alle Kinder/Jugendlichen träumen davon, zu den Auserwählten zu gehören, die als Einhornreiter ausgewählt werden. Als Skandar jedoch an der Prüfung teilnehmen will, wird sie ihm verwehrt. Dennoch schafft er es zur Insel der Einhörner und erhält dort sein Einhorn. Dumm nur, dass er plötzlich Träger des verbotenen Elements ist und aufpassen muss, nicht damit erwischt zu werden. Zum Glück stehen ihm bald drei gute FreundInnen zur Seite. Und die braucht er auch, denn bald taucht der "Weber" auf - ein furchtbarer Einhorndieb und Welteroberer. Ob ihm hier das verbotene Element sogar helfen kann?

Vorneweg: Ich hatte wirklich Spaß beim Lesen und möchte wissen, wie es mit Skandar und seinen Freunden weitergeht, falls es denn eine Reihe ist. Die Geschichte ist schnell und vor allem, was Einhörner angeht, auch mal anders erzählt. Es werden Probleme von Kindern/Jugendlichen angesprochen, wie Depressionen oder Eltern, die nie für ihre Kinder da sind. Das ist alles positiv zu vermerken. Dennoch haben mich einige, gerade was die Logik betrifft, Sachen gestört. Das fing an mit dem berühmten Leuten, deren Namen jeder kennt und jeder weiß, dass sie tot sind, aber vor unserem Helden fällt niemandem auf, dass sich dieser Name noch in einem seltsamen Tunnel der "Lebenden" befindet. Auch wird von den Erwachsenen nie etwas hinterfragt - ich sage nur die Sache, wie im Gefängnis eingebrochen wird. Oder dass der Weber einfach mal so die kämpfende Elite auslöscht und alle zucken mit den Schultern und sagen quasi: Na ja, passiert eben.

Oder wie niemand irgendwie mitzubekommen scheint, wenn getrickst wird. Oder dass es sich um eine moderne Welt handelt mit Hubschraubern und Fernsehern, aber wohl niemand in der Lage zu sein scheint, eine Drohne zu bedienen, um wenigstens zu versuchen, den Aufenthaltsort des Webers im Dschungel der Einhörner ausfindig zu machen. Oder oder oder ... Kinderbuch hin oder her, da hätte ich mir schon ein paar Erklärungen gewünscht und finde, ein guter Lektor hätte nachfassen müssen. Nicht einfach alles mit Isso! abhandeln. Die Kür war also ganz spannend, aber die Pflicht, da haperte es an mehreren Ecken und Enden. 3,5/5 Punkten.