Idee top, Umsetzung naja...

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chrischid Avatar

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Zunächst vom eigenen Vater verachtet und verstoßen, schließlich für einen Mord verantwortlich gemacht und bestraft, verbringt Mykar viele Jahre im Wald, von allen für tot gehalten. Als jedoch sein einziger Freund aus Kindertagen, der immer zu ihm gehalten hat, ebenfalls des Mordes angeklagt ist, steht für Mykar fest, dass er ihm helfen muss. So macht er sich auf den Weg, ohne rechten Plan, aber mit eisernem Willen. Als ihm die scheinbar leicht verrückte Scara und ihr Herr Justinius über den Weg laufen, findet er Verbündete. Gemeinsam macht sich die ungleiche Gruppe nun auf, um für Gerechtigkeit zu sorgen. Dabei ahnen sie nicht, welch dunklen Mächte sich ebenfalls bereit machen...

„Der Pfad des schwarzen Lichts“ ist der Auftakt zu der Fantasy-Reihe „Skargat“, von der jedoch noch nicht sicher ist, wie viele Bände sie einmal umfassen wird, dass aber noch etwas folgen muss und wird, scheint nach der Lektüre unumstößlich.

Der Autor arbeitet mit verschiedenen Erzählperspektiven, durch die er dem Leser nicht nur die Charaktere näher bringt, sondern ihn auch intensiver in das Geschehen einbezieht. Denn manchmal erhält man so unterschiedliche Sichtweisen auf ein- und dieselbe Situation und kann sich dadurch ein besseres Bild von ebenjener machen. Zu Anfang des Kapitels wird jeweils genannt, um wen es sich bei dem folgenden Ich-Erzähler handelt (außer bei einer Person, die man noch nicht sofort identifizieren können soll), so dass man nicht erst überlegen muss wem man gerade über die Schulter schaut. Zeitangaben fehlen allerdings, so ist man manchmal zunächst nicht sicher, ob sich die Ereignisse vor, nach oder während der zuvor gelesenen Abschnitte einordnen lassen. Dadurch entstehen kurze Unterbrechungen im Lesefluss, so dass man sich erst wieder einfinden muss.

Die sprachliche Darstellung ist mitunter etwas holprig, so dass es auch hier zeitweise schwierig ist, dem Geschehen in einem Fluss zu folgen. Man muss immer mal wieder Pausen einlegen, um zu reflektieren, was gerade geschehen ist. Das ist schade, denn inhaltlich hat die Geschichte durchaus einiges an Potential zu bieten. Die Grundidee ist interessant und spannend zu verfolgen, es hapert einzig ein wenig in der Umsetzung.

Zum Schluss werden einige offene Fragen, die man sich im Laufe des Geschehens stellt, beantwortet, anderes allerdings bleibt ganz bewusst im Raume stehen. Dadurch ergibt sich natürlich der Wunsch, dass zumindest ein zweiter Band erscheint, in dem man hoffentlich weitere Antworten erhalten wird.