Originelle Variante des Kampfes zwischen den guten und den bösen Mächten

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gisel Avatar

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Über Ahekrien zieht der Schwarze Jäger mit seiner Horde, ein Mensch möchte sich ihnen anschließen.
Mykar ist geboren in einem Jahr, das geprägt war von Missernten, Hunger und Not. Deshalb wird er ein Kind Skargats genannt, von allen Dorfbewohnern verachtet und sogar vom Vater verstoßen. Die Mutter schafft es nicht, ihm den nötigen Rückhalt zu geben. Einzig Cay, der Sohn des Priesters, hält zu ihm und verschafft ihm immer mal wieder Erleichterung im Alltag. Als Cays Verlobte ermordet wird und die Dorfbewohner Mykar an ihrer Seite finden, beschuldigen sie ihn des Mordes und knüppeln ihn nieder. Danach verschwindet Mykar aus dem Dorf. Jahre später wird Cay des Mordes an einem Adligen beschuldigt und soll zum Tode verurteilt werden. Mykar bricht zusammen mit drei Verbündeten auf, um ihn zu retten.
Es ist eine äußerst interessante Gruppe, die sich hier zusammenfindet in einem mehr oder wenigen gemeinsamen Ziel: Mykar, der nach seinem Verschwinden aus dem Dorf eine Weile in der Erde verbrachte, wo er das Skelett eines Mädchens findet, das ihm seine Geschichte erzählt und ihn darum bittet, seinen Tod zu sühnen; die etwas verrückt wirkende Magd Scara und ihr Herr Justinius, der bei seinem Vater in Ungnade gefallen ist und in jede nur mögliche Rauferei verwickelt wird; und die junge Frau Vanice, die immer wieder der Hunger nach Leichenfleisch überfällt. Jede dieser Figuren hat ihre eigenen Wege, sich in dieser doch recht düsteren Welt zurechtzufinden, in der sich die Grenzen zwischen den Toten und den Lebenden manchmal verwischen. So originell wie die Protagonisten dieses Buches ist auch ihre Entwicklung im Verlauf der Geschichte.
Der Kampf zwischen den guten und den bösen Mächten wurde immer wieder beschrieben, dies ist eine originelle Variante, die in einer äußerst eigenwilligen Welt spielt und die Elemente aus Fantasy und Ritterromanen verbindet. Die Geschichte setzt sich aus vielen verschiedenen Sichtweisen der Protagonisten zusammen, so dass der Leser sich immer ein bisschen konzentrieren muss, andererseits aber die Erzählung facettenreicher wird. Der eher düstere Charakter des Buches spiegelt sich wieder im Cover mit dem Bild des Raben auf einem Totenkopf.
Mit seinen gut 500 Seiten ist das Buch ein gewichtiger Schmöker, der sich nicht mal schnell so nebenher liest. Trotz flüssigem Schreibstil und kurzer Kapitel braucht das Lesen so seine Zeit. Wer sich aber auf eine etwas andere Geschichte einlassen kann mit vielen düsteren, mythischen Elementen, wird mit diesem Buch voll auf seine Kosten kommen und sicher gespannt auf die Fortsetzung warten.