Skargat

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gagamaus Avatar

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Ganz selten mal täusche ich mich so richtig, wenn ich mich für ein Buch anhand der Leseprobe bewerbe. Leider war dies hier der Fall.

Ich habe mich einfach schwer getan mit dieser Geschichte. Seltsamerweise fand ich das Buch zu Beginn wirklich Klasse. Mykar war mir symphatisch , seine harte Jugend wurde durch die Freundschaft zu Cay wett gemacht und das Setting schien HIgh Fantasy mit leichten Schaudereffekten. Aber relativ schnell kippte das Ganze und wurde für mich ziemlich Horrorlastig.

Nicht nur, dass Mykar nach Jahren unter der Erde plötzlich wieder aufersteht. Ich fragte mich bis zum Ende, was ihm eigentlich passiert ist und warum er nicht gestorben ist. Und was er jetzt für ein Wesen ist. Woran merkt man, ob er ein Mensch ist oder ein Dämon oder ein Zombie? Und wer ist überhaupt menschlich im Laufe der Geschichte. Es gibt jetzt Menge Halbtote, Verweste und Dämonen. Vielleicht hätte ich das schon wissen müssen, wenn ich mehr über das Cover nachgedacht hätte. Aber da ich eigentlich nicht auf spezielle Genres fixiert bin, dachte ich nicht, dass ich hier so falsch wäre.
Ebenfalls nicht überzeugen konnte mich der holprige Erzählstil. Ich hatte sehr oft das Gefühl, der Autor würde die Sache nicht ganz auf den Punkt bringen. Ich habe die Andeutungen meist nicht verstanden oder hatte zumindest zu viel Spielraum für Fehldeutungen. Die Charaktere sind mir zu schablonenhaft gewesen und agierten andererseits oft mit einer überraschenden Unlogik. Es war mehr ein durch die Geschichte stolpern als gezieltes Handeln. Die Sprache fand ich nicht besonders anspruchsvoll, in den Gesprächen zu flapsig und teilweise sehr rüde. Auch fehlte mir ein richtiger Haupterzählstrang, der die ganzen Episoden zusammengehalten hätte. Nur die Suche nach seinem Freund war mir zu wenig.

Am Ende bleiben sehr viele Fragen offen. Der Teil ist in keiner Weise in sich abgeschlossen und man weiß nicht so recht, wo die Reise noch hingeht. Ich werde sicherlich die Fortsetzung nicht lesen.