Skargat - Der Pfad des schwarzen Lichts

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„Skargat – Der Pfad des schwarzen Lichts“ ist der Debütroman von Daniel Illger. Mit diesem Buch hat sich der Autor in einen Genre-Mix aus Fantasy und Horror gewagt und dabei ein neuartiges Werk geschaffen.

Klappentext:
In einem abgelegenen Dorf lebt der Außenseiter Mykar. Vom eigenen Vater und allen Bewohnern verachtet, hat er nur einen Freund: Cay, den Sohn des Dorfpriesters. Als eine Reihe grauenvoller Verbrechen geschieht, machen die verzweifelten Bauern Mykar zum Sündenbock. Sie knüppeln ihn nieder und verscharren ihn im Wald alle halten ihn für tot. Als Jahre später Cay des Mordes an einem Adligen beschuldigt wird, ist für Mykar die Zeit gekommen zurückzukehren. Verbündete findet er in dem versoffenen Adligen Justinius, dessen verrückter Magd Scara und einer geheimnisvollen Schönen. Keiner von ihnen ahnt, dass viel mehr auf dem Spiel steht als Cays Leben.

Zuerst möchte ich auf die Gestaltung des Buches eingehen. Gut hat mir die Darstellung der Karten gefallen. Dadurch hatte man einen guten Überblick über die Welt und die einzelnen Regionen. Auch finde ich das Cover sehr passend zum Inhalt. Der menschliche Schädel und auch der schwarze Rabe haben im Buch eine Rolle, sodass das Cover –auch von der farblichen Gestaltung – gut zum Buch „Skargat“ passt.
Der Schreibstil von Daniel Illger ist recht poetisch und kann einen durchaus in seinen Bann ziehen. Auch versteht sich der Autor darauf, den einzelnen Charakteren einen persönlichen Stempel aufzudrücken. Das Buch wird aus verschiedenen Erzählperspektiven geschildert. Jede einzelne Perspektive hat ihre eigene Sprache und Art und Weise, sich auszudrücken. Das fand ich gut umgesetzt, denn jede hat ihre eigene Klangfarbe und passt sehr gut zum jeweiligen Charakter.
Wie bereits erwähnt, ist „Skargat“ ein Buch, welches die Genre Fantasy und Horror vermengt. Jedoch bedient sich Illger nicht den klassischen Fantasy- Wesen. Viel eher hat man das Gefühl, dass diese Wesen einem Horrorbuch entstammen, wie z.B. die Leichenfresser oder die Gespensterhorde.
Zu Beginn ist das Buch noch ziemlich kryptisch gehalten – nicht selten hat man das Gefühl, dass man ein Rätsel entschlüsseln muss. Leider bin ich mit dieser rätselhaften Erzählweise zu Beginn des Buches nicht wirklich warm geworden. Ich hatte meine Anfangsschwierigkeiten, in das Buch und dessen Geschichte hereinzukommen. Auch hatte ich keine Ahnung, in welche Richtung das Buch gehen wird. Manchmal fehlte mir der Blick auf das Wesentliche. Ich hatte das Gefühl, alles nur verschwommen zu sehen und dass ich dabei etwas Relevantes überlesen haben könnte. Auch die Prologe lassen viel Spielraum für Spekulationen. Sie sind interessant gehalten und geben nochmal einen anderen Aspekt der Geschichte wider.
Dieses Buch lebt auch durch seine Charaktere. Der Hauptcharakter ist wohl Mykar – den man als Bauernjungen kennenlernt und sich im Verlauf des Buches wandelt. Leider bin ich mit ihm über die gesamte Geschichte nicht warm geworden. Dann ist da noch Scara. Mykar hilft ihr in einer schwierigen Situation und so werden die beiden wohl so eine Art Freunde. Ihre Monologe und Dialoge lockern die Geschichte auf und sorgen öfters für eine lustige Situation. Gerne hätte ich mehr über sie erfahren. Justinius, der Hausherr, ist ein Rüpel und hat eher eine kräftigere Umgangssprache und ist sich auch mal für derbere Worte nicht zu schade. Und später kommt noch Vanice zu der Gruppe hinzu. Gerne habe ich ihre Geschichten über ihre Vergangenheit gelesen und allgemein fand ich diesen Charakter recht interessant. Und natürlich darf der ‚Bösewicht‘ Rudrick nicht fehlen. Es gilt, diesen zu besiegen bzw. auf die Schliche seiner Beweggründe zu kommen.
Allgemein hat mir die Idee des Buches gut gefallen, jedoch war es mir oftmals einfach zu kryptisch und ich wusste nicht immer, worauf der Autor damit eigentlich hinaus will bzw. in welche Richtung das Buch gehen wird. Auch war mir das Ende – auch für den Auftakt zu einer Reihe – viel zu offen. Eigentlich wurde kein Problem richtig gelöst oder eine Frage vollständig beantwortet. Stattdessen sind neue Fragen aufgewirbelt wurden, sodass man schon gerne wissen möchte, was hinter der Geschichte steckt.
Allgemein konnte mich das Buch nicht richtig in seinen Bann ziehen oder und mich fesseln, sodass ich das Buch auch mal ohne Probleme zur Seite gelegt habe. Es beinhaltet einige interessante Aspekte und die Story an sich finde ich auch spannend. Da ich aber mit dem Hauptcharakter Mykar und vor allem zu Beginn des Buches meine Schwierigkeiten hatte, kann ich dem Buch nur 3,5 Sterne geben.