Toller Einstieg in die Welt von Skargat

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Zum Einstieg sei schon mal erwähnt, dass es sich bei dem vorliegenden Band nur um den ersten handelt und die Handlung daher hier nicht aufgelöst wird.

Story

In „Skargat“ folgen wir Mykar, einem zu Beginn des Buches Jungen, der aufgrund eines Aberglaubens als Dämonenkind verachtet und von den anderen Bewohnern weitestgehend isoliert wird.
Als es einige Burschen mit der Schikane übertreiben tritt Cay in sein Leben, der ein guter Freund für ihn wird.
Dann jedoch wird Mykar für den Tod Alvas, Cays Freundin, schuldig gemacht, heftig verprügelt und vermeintlich tot zurückgelassen.
Tatsächlich hat er aber überlebt und versteckt sich fortan im Wald bis Jahre später Cay in den Verdacht kommt einen Adligen getötet zu haben und zur Hinrichtung in die Perle gebracht wird.
Mykar will Cay retten und entschliesst daher sich dorthin zu begeben.

Charaktere

Auf seinem Weg lernt Mykar verschiedene Personen kennen, die ihm als Begleiter zur Seite stehen und auf seiner Mission helfen:
Justinius ist von adliger Abstammung, aber er vertreibt sich die Zeit vor allem mit dem Trinken und ist deshalb scheinbar nicht immer bewusst was um ihn herum passiert.
Scara, die Bedienstete von Justinius, jedoch geistig verwirrt und sehr eigensinnig.
Sowie Vanice, eine Frau, deren Verhalten viele Fragen aufwirft.

Alle diese Charaktere sind interessant und man erfährt im Laufe des Bandes zunehmend mehr über sie und auch über die Vergangenheit.
Besonders gelungen ist dies dadurch, dass in den Kapiteln die handelnden Personen wechseln und wir dann Mykar, Justinius oder anderen dann aus der Ich-Perspektive folgen.
Damit ändert sich auch die Wortwahl und der Schreibstil, man lernt wie die Personen Dinge teils total anders einschätzen bzw. erlebt parallele Ereignisse während die Gruppe nicht zusammen unterwegs ist. Als Beispiel sei hier genannt der volltrunkene Justinius, der sich in totaler Überheblichkeit durch die Stadt bewegt.

Welt

Zu meiner Freude kann man jetzt im fertigen Buch im Gegensatz zu Leseprobe auch eine Karte finden, zum einem vom Kontinent Ebera und eine weitere vom „ahekrischen Reich“ in welchem die Handlung hauptsächlich stattfindet.

Nicht untypisch im Fantasy-Bereich ähnelt die Welt einem fiktiven Mittelalter, die Story hat aber eher phantastische Elemente, also es geht weitestgehend doch eher „realistisch“ zu, Elfen oder so finden sich hier nicht, schon aber Magie oder die Grenzen von Leben und Tod als zu überwindende Ebenen, relevant für die Hauptstory, aber über lange Teile des Buches spielen diese Elemente keine allzu große Rolle.

Cover

Das Cover sieht ziemlich düster aus und passt damit gut zum Inhalt des Bandes, dazu kann man erfreulicherweise sagen, dass der Schädel und der Rabe nicht willkürlich gewählt sind, sondern in der Story eine Rolle spielen.

Meinung

Dem Autor ist bereits mit seinem Debütwerk ein sehr unterhaltsames Abenteuer gelungen, welches einen fesselt und in die Welt von Skargat hineinsaugt.
Die Charaktere sind für mich interessant und es war spannend die Hintergrundgeschichten und ihre Beweggründe zu erkunden und mehr zu erfahren. Zum Glück sind sie erfrischend und nicht Fantasyklischee (schätze ich ein als Leser, der nicht alles was nur nach Fantasy aussieht schon gelesen hat).
Der Schreibstil ist angenehm und eignet sich bestens zum Zurücklehnen und entspanntem Lesen.
Jedoch muss auch gesagt sein, dass das Buch durchaus auch einige Längen hat und ich nicht immer so richtig wusste warum die Charaktere jetzt das machen und welche Relevanz das hat.
Ich finde aber das kann man bei fast 570 Seiten verkraften und eigentlich war ich immer nach wenigen Seiten wieder voll dabei.

Insgesamt bin ich also sehr zufrieden mit dem Buch, wie anfangs erwähnt wird es aber auf jeden Fall (einen) weitere(n) Band(e) geben.
Daher endet dieser also noch total offen, positioniert vor allem die Charaktere für den weiteren Werdegang, wartet aber doch noch mit Überraschungen auf.
Wer mit der Reihe leben kann, der kann aber unbedenklich zugreifen.