Untote, Heyen und Skelette

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Inhalt:
Als Mykar in einem Unglücksjahr geboren wird, halten ihn die übrigen Dorfbewohner für Skargat, ein Wechselbalg. Nur durch eingreifen des Dorfpriesters bleibt er am Leben, ist jedoch ein Ausgestoßener am Rande der Gesellschaft, bis der Sohn des Priesters, Cay, sich mit ihm anfreundet. Als Mykar 13 ist, wird ein Mädchen aus dem Dorf brutal umgebracht. Der Verdacht fällt sofort auf Mykar, der von den Dorfbewohnern erschlagen wird. Beschützt durch uralte Magie bleibt Mykar jedoch am Leben und bekommt mit wie Cay einige Jahre später selber eines Mordes verdächtigt wird. Überzeugt von Cays Unschuld macht sich Mykar auf den Weg ihn zu retten. Unterwegs freundet er sich mit dem Edelmann Justinius und dessen Magd Scara an sowie mit der geheimnisvollen Vanice. Sie treffen auf Leichenfresser, Untote und die Horde des schwarzen Jägers.

Meine Meinung zum Buch:
Der Schreibstil des Autors ist flüssig und spannend. Er zeichnet ein sympatisches Bild des Protagonisten Mykar, der einen nach drei Seiten schon ans Herz wächst. Die Geschichte an sich hat sehr viel von einem klassischen historischen Roman: ein junger Protagonist aus der Unterschicht, der gegen die Obrigkeit aufbegehrt und seinen eigenen Weg geht. Es wird in Skargat zwar nicht explizit erwähnt, wann die Geschichte spielt, aber vieles lässt nordisches Mittelalter vermuten. Alles in Allem ist die Geschichte an sich sehr solide, spannend und hat Potential für mehrere Bände (auf die die Geschichte auch ausgelegt ist!). Ich habe mich mit ein paar inhaltlichen Punkten ein wenig schwer getan: Mykar liegt 7 Jahre im Wald, verwundet, ohne Essen oder Wasser, und steht dann mal auf um seinen Freund zu helfen. Was ist Mykar denn nun: ein Schatten, okay, aber was heißt das ? Oder Danje, ein ermordetes Mädchen, von dem nur noch die Knochen übrig sind, das jedoch für Mykar eine Seelenverwandte darstellt.

Zwischen den Kapiteln wird immer wieder die Sichtweise gewechselt: mal liest man zwei, drei Kapitel aus Sicht von Mykar, mal aus Sicht von Justinius, mal aus Sicht von Vanice. Das sorgt zwar auf der einen Seite dafür, dass man weniger stark mit den einzelnen Leuten mitfiebert, da die Verbindung zu den Personen weniger stark ist, bietet aber eine durchaus differenziertere Sicht auf die Geschichte. Man hat mehrere Blickwinkel und erfährt mehr Einzelheiten.

Bei einem Buch, auf das noch mehrere folgen sollen, erwarte ich am Ende einen Cliffhanger. Den bekommt man auch hier, allerdings in einem für mich doch zu großem Ausmaß. Als Leser bleibt man mit mehr Fragen zurück als im ganzen Buch beantwortet wurden. Das war für mich doch recht irritierend, man ist im Grunde gezwungen die weiteren Teile auch zu lesen, als allein stehendes Buch kann ich Skargat nicht empfehlen.

Zum Abschluss noch eine positive Note: das Cover - einfach klasse. Auf den Punkt: alles drin was im Buch drin ist. Genial.