Vielversprechender Anfang - langweilige Fortführung

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it julie Avatar

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Mykar ist das böse Kind. Das böse Kind, das in einem schlimmen Jahr geboren wurde. Einem Jahr, in dem der Winter viel zu kalt, der Frühling viel zu nass und der Sommer viel zu heiß war. Ein Jahr, in dem alles schief lief, die Ernte verging und alles schlimme in der kleinen Stadt passierte, was nur passieren konnte. In jenem Jahr wurde Mykar geboren. Ein Junge, der von seinem eigenen Vater verabscheut wird, von allen nur "Skargat" genannt wird und eigentlich keine Freunde hat.
Mykar darf nicht einmal bei seinen eigenen Eltern im Haus leben, sondern muss draußen vor der Scheune einen Heuhaufen schlafen und bekommt nur ein paar Decken zur Verfügung gestellt, die er notfalls in den Stall mitnehmen kann. Seine Mutter redet wenigstens noch mit ihm, doch der Vater hätte ihn am liebsten direkt nach der Geburt getötet - nur dank des städtischen Geweihten ist Mykar noch am Leben. Doch überall wird er gemieden, darf nicht auf dem Feld arbeiten und bei den Kindern im Ort nicht mitspielen. Er bringt angeblich Unglück und ist für alles Schlechte verantwortlich. Doch irgendwann freundet sich Cay, der Sohn des Geweihten, mit Mykar an und integriert ihn nach und nach ein wenig in die Gemeinschaft der Kinder. Doch dann kommt es zu einer Nacht der Verbrechen, für welche Mykar verantwortlich gemacht wird. Er wird im Wald verscharrt und alle halten ihn für tot, doch er lebt... wenn auch auf merkwürdige Weise hat er den "Todschlag" überlebt und kehrt zurück, als Cay für den Tod eines Adligen verantwortlich gemacht werden soll. In der nächsten Zeit freundet er sich mit sehr irritierenden Menschen an, die ihn bei seiner Suche nach Cay unterstützen und ihm helfen wollen, Cay für unschuldig zu erklären.

Die Leseprobe machte mich sehr neugierig auf "Scargat", denn sie war spannend geschrieben und versprach eine interessante Geschichte. Leider überzeugte mich das Buch selbst dann nicht. Die Geschichte zieht sich an vielen Stellen sehr und ich verlor bereits nach kurzer Zeit das Interesse am Roman. Die Spannung, die am Anfang aufgebaut wurde, wird durch die etwas langweilige Art der Darstellung im Folgenden stark abgebaut. Auch wenn die Geschichte durchaus vielversprechend ist, kann ich das Buch leider nicht weiterempfehlen. Sehr schade - viel verspieltes Potential!