Eintauchen in Berlins Unterwelt
Eigentlich bin ich eher ein Krimifan mit Neigung zum Cosy, aber Johannes Groschupfs Berlin Noirs kann ich nicht widerstehen, die sind einfach immer toll geschrieben! Dazu kommt, dass ich Berlinerin bin und deshalb vertraut mit der Kulisse. Wir treffen 3 junge georgische Gangster, die im Auftrag eines Bosses täglich 2 - 3 Häuser in den Außenbezirken ausräumen. Der eine von ihnen, der davon träumt, langfristig nach Kanada auszuwandern, zieht Vergleiche zwischen Tiflis, Warschau, Minsk und Berlin und findet viele Gemeinsamkeiten und nur wenige "typisch deutsche" Unterschiede. Die Polizistin Romina Winter aus einer Roma-Familie stammend, muss an ihrem freien Tag nach ihrer jüngeren Schwester suchen, die wieder einmal völlig verpeilt durch die Stadt stromert. Und ein Betrüger, der gerade nach zweieinhalb Jahren aus dem Knast entlassen wurde, macht seine ersten Schritte in der wiedererlangten Freiheit in einer Schrebergartensiedlung, in der seine Mutter einen Garten hat. Wie diese 3 Handlungsstränge zusammenhängen, offenbart sich in der Leseprobe noch nicht, aber der lakonische, trockene, knappe Schreibstil hat mich wieder in seinen Bann gezogen und ich brenne darauf, die Geschichte weiterzulesen.