heißes Berlin

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Sommer in Berlin, Es ist heiß. Das merkt man bei der Arbeit, in der Freizeit, beim Sex. Letzteren genießt Romina Winter gerne, gerne mit unterschiedlichen Partnern. Sie stammt aus einer Roma Familie und ist Kriminalpolizistin. Sie wird auf eine Serie Einbrüche angesetzt. Nebenbei versucht sie herauszufinden, wer ihre jüngere Schwester verprügelt hat.
In einem anderen Handlungsstrang lernte ich Jacques Lippold kennen. Der Betrüger war über zwei Jahre im Knast, fängt aber wieder so an wie früher. Er hat es jetzt auf Kunstsammler abgesehen.
Dritte Hauptperson ist Koba, ein junger Mann aus Georgien. Er ist in Berlin auf Beutetour, er ist nämlich Teil der Einbruchsgang, denen Romina auf die Spur kommen möchte.
Nach und nach werden die drei Stränge miteinander verwoben, die drei Personen miteinander verknüpft.
Ein typischer Groschupf: kein „normaler“ Krimi, sondern eine Milieustudie, viel Spannung, aber auch viele Hintergrundinfos. Es wird erklärt, wie Koba zum Beispiel in diese Gang kommt und wie er versucht dort wieder herauszukommen. Dabei wird Groschupf nie romantisierend, er wird nie so eng mit den Figuren, dass ich als Leserin zu viel Verständnis für sie aufbringe.
Ale tun, was sie glauben tun zu müssen, aus den unterschiedlichsten Motiven. Es gibt einige recht harte Szenen.
Das Cover passt nicht ganz. Es wird zwar ein Nackentattoo erwähnt, aber mit einem anderen Motiv und den Träger stelle ich mir doch ganz anders vor.
Sehr gut gefiel mir, wie Groschupf diese verschiedenen Universen in Berlin miteinander verknüpft hat. Die reichen Kunstsammler, die beklaut werden: ich bekomme fast das Gefühl, sie haben es verdient. Allerdings gibt es hier so gar keine Robin Hood Romantik, sondern knallharte Bandenkriminalität.
Guter Thriller mit sehr interessanten Figuren und einem Ende mit dem ich nie gerechnet hätte.