Komplexer und hochspannender Thriller im Mafia-Mileu

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lesehexe Avatar

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Die reale Fiktion war das, was mich an dem Thriller "Skorpion" fasziniert hat. So hat man beim Lesen ständig im Hinterkopf: genauso könnte und wird es in der Realität ablaufen. Das Cover mit Waffe und hervorgehobenem Titel in schimmerndem Glanz auf schwarzem Hintergrund gefällt mir sehr gut. Der Anfang des Thrillers startet auch gleich spektakulär. Ein erschossener Priester in Palermo, der brisantes Material an die Polizei übergibt, ein gigantischer Kokainfund von drei Tonnen in Antwerpen und der mysteriöse Tod eines Piloten in Zürich. Schnell wird klar, die drei Fälle hängen zusammen. Der Schweizer Bundesermittler David Keller wird auf die Fälle angesetzt, die man schnell der Mafia zuschreibt. Keller selbst kommt sehr sympathisch und kompetent rüber, ist dennoch ein wenig blass geblieben.
Nach dem rasanten Beginn des Thrillers, wird es im ersten Drittel des Buches ein wenig wirr. Sehr viele Figuren, sehr viele Handlungsstränge, sehr viele Zeitsprünge. Der rote Faden der Geschichte geht dabei etwas verloren. Das legt sich aber im Laufe der Handlung wieder und die Spannungskurve schnellt immer wieder rasant nach oben. Der Schreibstil des Autorenduos ist sehr angenehm zu lesen und die Kooperation der beiden hat gut funktioniert. Als Auftakt einer Serie um den Ermittler David Keller befasst sich der Thriller "Skorpion" mit dem hochspannenden Thema mafiöser Strukturen und man darf sich auf die Fortsetzung der Reihe freuen. Die volle Punktzahl hätte ich inhaltlich gerne vergeben. Das etwas unübersichtliche erste Drittel nach dem Start büßt leider einen Punkt ein. Aber dennoch ein überaus lesenswerter, filmreifer Thriller!