Realität wird Fiktion
"Und nur, dass wir uns auch ja richtig verstanden haben: Dieses Gespräch, es hat nie stattgefunden."
Der Einstieg in diesen Mafia-Thriller ist überaus herausfordernd: temporeich wird zwischen mehreren Zeitebenen und zahlreichen Handlungsorten mit vielen unterschiedlichen Personen hin und her gewechselt. Das ist mehr als verwirrend.
Der Mord an einem Franziskanermönch, die Sicherstellung von drei Tonnen Kokain und ein angeblicher Selbstmord.
Drei Handlungsstränge, und immer wieder taucht der Name eines Schweizer Ex-Bankiers auf: Walter Baumann. Deckname: der Skorpion.
Hauptprotagonist David Keller, ein Schweizer Bundesermittler und Mafia-Experte, ist sehr tiefgründig und detailgenau charakterisiert. Seine rasante Jagd nach dem Skorpion ist spannend und sehr abwechslungsreich erzählt.
Der "Skorpion" ist ein Thriller, der durch tatsächliche Ereignisse inspiriert und von einem Autorenduo, dem Ex-Mafia-Ermittler M. Basanisi und dem Filmemacher G. Schneider, geschrieben wurde.
Aufgrund der vielen Wechsel in Ort und Zeit ist der "Skorpion" durchaus anspruchsvolle Lesekost, die ein gewisses Maß an Konzentration voraussetzt.
Wer Mafia- und Spionage-Thriller, inklusive weitverzweigter, nur schwer durchschaubarer Verflechtungen mag, wird hier voll auf seine (Lese-) Kosten kommen.