Unterhaltsam

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lilli Avatar

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Das Buch „Sky Hunter“ kommt mit einem schönen Cover aus blauen Federn daher, was mir persönlich gut gefällt. Es gibt aber wenig preis, was die Leserschaft erwartet.
Talin erzählt in Ich-Form die Geschichte. Sie ist eine Elitekämpferin von Mara, eine sogenannte Strikerin, die mit ihrem Partner (ihrem Schild) als Duo gegen die künstlich geschaffenen Geister kämpft. Mara ist ein Landgebiet, dass als Einziges noch nicht von der Karensa-Föderation eingenommen wurde, aber die Lage steht schlecht. Mich hat dieser Aufbau etwas an Asterix erinnert, indem die Römer das ganze Gebiet beherrschen bis auf das kleine gallische Dorf oben links, die verbissen Widerstand leisten.
Die dystrophische Welt von Talin und ihren Mitstreitern wird kaum näher erklärt. Es gibt Andeutungen an das „Alte Volk“ und deren Hinterlassenschaften, aber konkrete Hinweise gibt es nicht. Man erfährt lediglich, dass dieses Alte Volk eine Welt besiedelt hat mit ähnlichen Erfindungen und Errungenschaften der heutigen Menschheit. Letztendlich ist dieses Volk aber verschwunden, Kenntnisse und Erfindungen sind in Vergessenheit geraten und die Bauwerke verfallen.
Die Leser erfahren kaum etwas über die Welt von Mara, von Talins Herkunftsland Basea oder der Föderation. Alles bleibt vage. Der Leser wird Mitten in die Geschichte geworfen und die Informationen kommen diesbezüglich in kleinen Häppchen.
Die Autorin hat verschiedene Themen in diesem Buch verknüpft. Wir haben die stumme Hauptfigur Talin, die aus ihrem Land als Kind vor dem Krieg geflohen ist. Wir haben die fehlende Anerkennung dieser Flüchtlinge in Mara und deren berufliche und finanzielle Ausgrenzung. Wir haben Verluste, aufkeimende Liebe und Freundschaften sowie Krieg, Zerstörung und „Kriegsmaschinen“, also Menschen, die durch die Föderation in willenlose Kämpfer umgewandelt wurden. Alles Bestandteile, die für eine abwechslungsreiche, spannende Geschichte sprechen könnten, aber leider bleibt auch hier die Autorin, wie mit ihrem Weltenaufbau für meinen Geschmack zu oberflächlich.
Das Gleiche gilt für die Charaktere. Neben Talin, ihren engen Freunden und Striker-Kollegen sowie Red, dem Kriegsgefangenen, sind hier auch Nebenrollen, wie die Mutter von Talin oder der Senator und dessen Sohn sowie das „erste Schwert“ und der Premier der Föderation wichtige Protagonisten des Buches. Die Personen werden in die Geschichte eingeführt und haben ihre Rollen, aber es gibt kaum eine Änderung bzw. eine Entwicklung dieser Personen in diesem Band.
Was mir gut gefallen hat ist die bildhafte Sprache, manchmal fast poetisch. Das Buch lässt sich dadurch schnell und trotz der vorherigen Kritik interessant lesen, da die Autorin immer wieder Wendungen eingebaut hat auf die Talin und ihre Mitstreiter reagieren müssen.
Fazit: Eine Geschichte mit wenig Tiefgang, bildhafte Sprache und schnell zu lesen. Für mich war hier mehr möglich, aber trotzdem hat die Autorin es geschafft mein Interesse wach zu halten. Gute 4 von 5 Punkten.