Bin hin und her gerissen

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rebekka Avatar

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Mick Herron ist ein versierter Autor, der weiß, wie man seine Leser bei der Stange hält: Aktuelle Themen, moderne Schreibe und Action schon auf den ersten Seiten.

Auch bei dieser Story wird man Hals über Kopf mitten ins Geschehen gerissen: Der Versuch, einen Attentäter in einem Bahnhof Mitten in London zu stoppen, ehe er die Bombe zündet, geht gewaltig schief. Und der MI 5 Agent, der die Sache verbaselt hat, muss mit den Folgen leben.

Als eingefleischte Liebhaberin von Spionage-Thrillern müsste mir dieser Roman eigentlich zusagen. Zwei Dinge halten mich aber davon ab: Zum einen schreibt Mick Herron für meinen Geschmack viel zu ausufernd, streckt den Text mit Nebensächlichkeiten. Wer je die klare, knappe Sprache von Lee Child kennengelernt hat, weiß, was ich meine. Und zum zweiten gefällt es mir nicht, dass es heute bei den Geheimdienst-Aktionen immer nur um Terroristen geht. So, als ob Staaten wie Russland oder China oder die USA das Ausspionieren fremder Mächte völlig eingestellt hätten. Das finde ich schade. Die alten Spionagethriller um George Smiley waren so viel interessanter als die ewig gleiche Jagd auf Terroristen. Aber das ist nur eine persönliche Meinung.

Das Cover gefällt mir gut. Es passt sehr gut zum Thema „Englischer Geheimdienst“.