Dynamisch und fesselnd erzählt

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nadines_buecher Avatar

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Das Buch startet mit einer unheimlichen Dynamik und Schnelligkeit, indem es die Leserinnen und Leser Agent River Cartwright beim Einsatz gegen einen Terroranschlag auf die Londoner U-Bahn verfolgen lässt. Doch bemerkt River leider zu spät, dass die Einheit es zunächst auf die falsche Zielperson abgesehen hat und so kann der Anschlag nicht verhindert werden, was wohl gleichzeitig das Karriereende für den Agenten bedeutet. Denn schon bevor er der eigentlichen Zielperson nachläuft, sie aber nicht mehr erreichen kann, scheint ihm klar, dass er nun bei den Slow Horses, der Einheit der Ausgemusterten und Papierschubser, landen wird. Doch auch dort scheint es durchaus ehrgeizige Menschen zu geben, denen nicht egal ist, was aus ihnen geworden ist, die ihren Beruf weiterhin außerhalb der Reichweite ihres Schreibtischs verfolgen. Den Titelhelden Jackson Lamb haben wir bislang nicht kennengelernt.
Der allwissende Erzähler lässt die Anfangsszene sehr lebendig wirken durch die eingeflochtenen Gedanken und "Selbstgespräche" des Agenten. Konzentration und Job an einem Platz, die Unterbrechung der Warndurchsage am Bahnhof durch das eigentliche Geschehen, die Dialoge bei der Überwältigung der vermeintlichen Zielperson. So entsteht eine interessante Perspektive, die man gerne weiter verfolgt. Die Leseprobe endet genau an der richtigen Stelle. Man fragt sich, was mit River nun passieren wird.
Das Cover - Big Ben im Hintergrund, Regenschirme, jemand, der rennt, stilisierte U-Bahn-Linien - und der Titel, der auf die Einheit der Ausgesonderten des Geheimdienstes hinweist, sind zwar recht unauffällig, aber Fans englischer Krimis greifen danach. Zumal es im englischen schon weitere Bände gibt und man direkt weiterlesen kann, sobald es eine deutsche Übersetzung geben wird.