Es geht doch weiter

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Zum Inhalt:
Die Geschichte des Buches erlebt man vor allem aus der Sicht des Protagonisten Herbie Aaron. Man erlebt mit ihm zusammen die schweren Tage bis zum Tode seiner über alles geliebten Frau Annie. Die Zwei haben über Jahrzehnte hinweg zusammen, aber auch gleichzeitig jeder für sich, ein schönes erfülltes Leben verbracht. Annie stirbt, Herbie ist verzweifelt und aufgelöst. Gleich nach der Beerdigung flieht Herbie. Er muss versuchen über den grossen Verlust hinweg zu kommen. Dazu hat Annie ihn posthum mit der jungen, talentierten Schauspielerin Olive verknüpft. Doch Herbie lebt in seiner Trauer. Wird er sich lösen können? Das Leben geht ja weiter!

Meine Meinung:
Nachdem ich mit der Leseprobe damals überhaupt nicht richtig klar kam, ging ich mit entsprechend kritischer Voreingenommenheit an das Lesen des ganzen Buches. Und siehe da, nun hat sich mein Eindruck vollkommen verändert. Woran es genau lag, vermag ich nicht wirklich zu sagen, aber ich kam nun sehr gut in die Geschichte hinein und konnte das Lesen kaum unterbrechen. Ich habe dieses Buch in Rekordzeit durchgelesen.
Der Autor Michael Tucker hat es sehr gut geschafft, das schwere und traurige Thema zum Verlust eines geliebten Partners, in eine packende und ergreifende Geschichte zu verschmelzen. Er hat alle Charakteren, wenn für meinen Geschmack auch teilweise eher knapp, gut dargestellt. Auch wenn Herbie eher einen komplexen Charakter besitzt, konnte man sich sehr gut bei ihm einfühlen.
Die Szenen sind recht gut wiedergegeben und man fand sich jeweils immer gut zurecht. Dabei blieb der Spannungsbogen immer sehr gut erhalten und man war gespannt, wie es denn nun weitergehen würde.
Am meisten hat mir gefallen, dass das ganze Buch hindurch aus sehr guten Dialogen besteht. Es hat für mich in dieser hier dominierenden Erzählart ausgesprochen lebendig und hautnah gewirkt. Ich glaube, dass dieser Umstand es ist, der mich so an das Buch gefesselt hat.
Dass das Ende nicht ein vom Hocker reissender Exploit ist, liegt in der Natur der Geschichte und ergibt sich in der logischen Abfolge der Geschichte. Ein abgerundeter Schluss ist es allemal.

Fazit:
Diese hautnahe Schilderung über eine schwere, traurige Zeit hat mich sehr in den Bann gezogen. Lebendig ist hier der Umgang mit einem schweren Verlust in unterhaltsamer Art und Weise durch den Autor umgesetzt worden. Gefühlvoll wird das Leben danach beschrieben. Ein zum Nachdenken anregendes Buch ohne in ausweglose Tiefen abdriftende und zersetzende Gedankenspiele über Schuld, Schicksal und Selbstvorwürfe. Das Buch erhält von mir satte 4 Sterne und ich kann es nur empfehlen.