Nach Annie - das Leben geht weiter

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herbert grießhammer Avatar

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Der Schauspieler Herbert Aaron steht in New York vermeintlich vor den Scherben seines Lebens. Seine Frau Annie, die er über alles liebt und mit der er viele Jahre zusammen war,ist an Krebs erkrankt und liegt im Sterben. Er weiß nicht, wie er mit dieser Situation fertig werden soll. So tut er das, was Männer in solchen Situationen häufig tun: Er sucht Trost im Alkohol. Bei einem seiner Barbesuche lernt er die junge Barfrau Olive kennen. Olive äußert den Wunsch, Herbies Frau Annie zu sehen. Die beiden Frauen und Candy, Herbies und Annies Tochter, verbindet eine innige Freundschaft. Auf Annies Wunsch verspricht Herbie, Oive bei der Suche einer geeigneten Theaterrolle behilflich zu sein. Doch Annie stirbt. Herbie ist verzweifelt. Er hält es in New York nicht mehr aus. So beschließt er, seine Golfkenntnisse aufzufrischen. Bevor er nach dem Süden aufbricht, verschafft er Olive eine Theaterrolle auf einer Bühne außerhalb New Yorks. Er findet zunächst keine Ruhe. Alkohol, Drogen und Frauen, das ist der Cocktail, den er nun am liebsten zu sich nimmt. Bis er die Golflehrerin Billy Stiles kennenlernt. Sie verbessert zwar sein Golfspiel nicht, aber Herbie kann mit ihr reden. So hilft sie ihm, langsam wieder Fuß zu fassen. Herbie kümmert sich aus der Ferne um Olive. Obwohl sie ein ganzes Stück jünger als er ist, verliebt er sich in sie. Zu Olives Theaterpremiere kommt er und erlebt eine grandios spielende Olive. Der Erfolg wird gefeiert und jeder kann sehen, wie zugetan sich die beiden sind. Er wird gefragt, ob er Olive heiraten wird. Seine Antwort: Nein, denn ich bin schon verheiratet. Er wird mit Olive zusammen sein, aber seine Frau Annie ist zwar gestorben, aber tot ist sie führ ihn nicht.

Michael Tucker, der Verfasser, ist selbst Schauspieler. Er versteht es wie kein anderer, das Theatermilieu lebendig werden zu lassen. Alle Höhen und Tiefen eines Schauspielers werden dargestellt. Die in solchen Kreisen eher seltene langjährige Partnerschaft mit Annie wird sehr anrührend geschildert. Farbig und schwungvoll wird die Geschichte da vorgetragen, wo es notwendig ist. Nachdenklich und eher leise dort, wo es hingehört. Obwohl die Geschichte am Ende in der Ausdrucksweise etwas abgleitet, ist es alles in allem ein wunderbares Buch, das ich sehr gerne gelesen habe. Ich kann nur hoffen, daß viele Leser das Glück haben werden, dieses Buch zu entdecken.