Sie war sein Kapitän auf dem gemeinsamen Schiff

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
dicketilla Avatar

Von



Mürrisch streift Herbie Aaron durch New Yorks Straßen,
Selbstgespräche mit sich selbst führend, eine Marotte die er sein eigen nennt.
Endlich findet er eine Bar, die aber kurz vor der Schließung steht,
die bildschöne Barfrau Olive schenkt ihm aber noch einige Wodka ein.
Dann geht er seine Frau Annie im Krankenhaus besuchen.
Sie sind zusammen seid sie Anfang zwanzig waren, vor achtunddreißig Jahren,
gemeinsam Mutter Courage in einem Repertoiretheater spielten.
Hatten gute und schlechte Jahre, und teilten sich schon öfter mal eine Liebhaberin,
lebten ausschweifend.
Da war wenig Raum für Candy, die gemeinsame Tochter, die schöne Mutter überstrahlte alles,
und Herbie war ihr verfallen.
Annie erfährt von der Begegnung mit Olive, und bittet Herbie sie zu ihr zu bringen.
Beide Frauen sind sich sofort sympathisch, und reden eine ganze Nacht miteinander.
Olivia, die bisher in Musicals spielte, bekommt die Hilfe von Annies und Herbies Agenten,
da sie in ihr eine talentierte Schauspielerin sehen.
Dann verliert Anni den Kampf gegen den Brustkrebs.

Herbie flieht aus New York und beginnt einen Trip in seine Jugendzeit,
bucht einen Golfkurs und lernt Billi kennen,
eine lesbische Golflehrerin, die ihm Zuhörer und Freundin wird.
Gemeinsam mit deren Schwester Roxanne beginnt er sich zu öffnen.
Er fühlt sich noch verheiratet, die Liebe zu Annie ist allgegenwärtig.
Als Mentor steht er Olivia zur Seite, die ein Theaterangebot hat,
kann nicht verstehen, was diese 34jährige Frau von ihm, den alten Mann erwartet.

Es ist die Geschichte einer wunderbaren Liebe, einer Liebe, die
unerträglich wird, wenn der geliebte Mensch plötzlich nicht mehr da ist.
Und eine wunderbare Frau, die für ihren Mann nach ihrem Tode vorsorgt.
Auch bekommt man einen Einblick hinter den Kulissen eines Schauspieler Lebens.
Die Personen sind wunderbar in ihren Charakteren vom Autor skizziert.
Besonders Herbie ist mir mit seiner manchmal schrulligen Art ans Herz gewachsen,
was auch in humorvollen Episoden ein Vergnügen war.
Nur konnte der Autor den zu Beginn erreichten Anspruch
über das ganze Buch hinweg nicht halten, was ich etwas bedauere.

Dennoch ein lesenswertes Buch über den Verlust eines geliebten Menschen,
an einigen Stellen sehr berührend wirkt.