Ich schätze Arno Frank und seine Kommentare im Spiegel und in der Zeit - und diese klare Sicht auf gesellschaftliche Strukturen und Dinge. Doch in dieser Leseprobe ist mir eine ganz besondere Gabe von Arno Frank bewusst geworden: den Alltag so lebendig schildern zu können, als wäre es etwas ganz, ganz Besonderes. Und so entdeckt man in den Zeilen Erinnerungen an die eigene Kindheit, bereits vergessene kleine Anekdoten, liebevolle Rückblenden der Eltern an die Zeit, wo sie noch nicht Mutter und Vater waren, Familienausflüge, der erste italienische Wagen des Vaters (bei meinem war's ein Fiat 850, mit dem Bergrallyes gefahren wurden). Bereits nach wenigen Zeilen der Leseprobe ist man in der Geschichte gefangen, empfindet den Roman nicht mehr als fiktiv, sondern hat das Gefühl, eine ganz reale Geschichte zu lesen mit Protagonisten, die eigentlich persönliche Bekannte zu sein scheinen. Ein außergewöhnliches Leseerlebnis.