Bedeutende Kunst

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chrischid Avatar

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Kommissar Dühnfort und sein Team stehen vor einem schwierigen Fall. In einem verfallenen Gebäude wird eine Leiche gefunden, der der Kopf abgetrennt wurde und dies so fachmännisch, dass es nicht sein erster Versuch gewesen sein kann. Außerdem scheint er besessen von der Kunst zu sein. Schnell treten Verdächtige ins Scheinwerferlicht, bei denen es Indizien gibt, dass sie etwas mit dem Mord zu tun haben könnten, doch die entscheidenden Beweise lassen leider auf sich warten. Währenddessen geschieht das nächste Verbrechen, dass dem ersten sehr ähnelt und die Ermittler geraten langsam aber sicher unter Zeitdruck. Außerdem ist da noch die junge Vicky, die die erste Leiche entdeckt hat und anfängt auf eigene Faust zu ermitteln, was Dühnfort natürlich alles andere als recht ist. Aber er kann sich schließlich nicht um alles gleichzeitig kümmern, zumal auch sein Privatleben nicht so rosig läuft...

 

'So unselig schön' ist der dritte Fall für Kommissar Dühnfort und sein Team. Diesmal bekommen sie es mit einem Mörder zu tun, der anscheinend die Kunst liebt, womöglich selber Künstler ist und auch mit seinen Opfern quasi Kunstwerke darstellen will. Doch wie kommt man einem solchen Menschen auf die Spur? Denn er macht keine Fehler, er scheint nahezu perfekt zu sein, wodurch es nicht leichter wird ihn ausfindig zu machen. Von Beginn an verfolgt man die Ermittlungen und macht sich natürlich selber seine Gedanken. Man versucht zunächst zu verstehen, welche Intentionen hinter den Morden stecken könnten und natürlich auch was für ein Mensch das sein muss, der solche Taten vollbringen kann. Schnell gelangt man in den Sog dieser Ermittlungen und fühlt sich irgendwie schon fast dem Team zugehörig. Häppchenweise tauchen immer wieder kleinere Indizien auf, die nach und nach verschiedene Verdächtige auf den Plan rufen. Spätestens da beginnt das Verwirrspiel, denn im Grunde könnte es jeder sein, da immer mindestens ein Indiz auf einen Verdächtigen passt. Immer wieder wirft man seine Gedanken über den Haufen und beginnt von vorne zu überlegen, ob man nicht doch etwas wichtiges übersehen hat, aber zunächst kommt man auch nicht weiter als Dühnfort. Irgendwann festigt sich eine Vermutung beim Leser, die man aber weder wirklich begründen noch logisch erklären kann, es ist einfach das allseits bekannte und beliebte Bauchgefühl. Und auch, wenn diese Ahnung am Ende bestätigt wird, so ist dies keinesfalls ernüchternd, denn es geschehen dennoch sehr unvorhersehbare Dinge, die auch noch zum Ende hin für reichlich Spannung sorgen.

 

Neben den ganzen Ermittlungen spielt auch das Privatleben der Protagonisten eine recht große Rolle. Dühnfort grübelt sehr und ist sich unschlüssig, ob er seine Ex-Freundin Agnes nicht immer noch liebt und ihr noch eine Chance geben soll, obwohl sie keine Kinder mit ihm wollte, oder ob er sich mehr zu Gina, seiner Mitarbeiterin hingezogen fühlt, deren Vorgesetzter er allerdings ist und die Beziehung dadurch natürlich auch nicht leichter werden würde. Der Leser erhält einen wirklich tiefen Einblick in das Seelenleben des Kommissars und manchmal würde man ihm einfach gerne ins Gesicht sagen, dass er sich nicht so viele Gedanken machen soll, sondern mehr auf seine Intuition hören soll, wie er es auch zeitweise in dem Fall macht. Dann würde vielleicht einiges leichter sein für ihn und er könnte sich voll und ganz auf die Arbeit konzentrieren, was so nicht unbedingt der Fall ist. Es ist gut, dass man diesen Einblick erhält, da es den Kommissar noch menschlicher erscheinen lässt, auch wenn man seine Meinung nicht immer teilt und gut heißt.

 

Auch wenn man die ersten beiden Bände dieser Krimi-Serie nicht kennt, fällt der Einstieg keinesfalls schwer. Manche Verbindungen, die aus den früheren Fällen stammen, werden nochmals kurz erläutert, so dass man nicht das Gefühl hat, dass man etwas verpasst hätte, denn die Fälle an sich sind abgeschlossen und um diese geht es schließlich in der Hauptsache.

Hier liegt ein wirklich gelungener Krimi vor, den man ohne Weiteres empfehlen kann, denn wer einmal angefangen hat zu lesen, der wird das Buch so schnell nicht wieder aus der Hand legen.