Kunst einmal ganz anders

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schlumeline Avatar

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Mit „So unselig schön“ präsentiert uns die Autorin Inge Löhnig den dritten Kriminalroman rund um den ermittelnden Kommissar Dühnfort.

Die Protagonistin dieses Romans ist Viktoria Senger, genannt Vicky, die eine schwierige Kindheit hinter sich hat und einige Lebensjahre auf der Straße verbracht hat. Erst der zufällige Anruf bei einer Telefonseelsorge führt sie in ein halbwegs normales Leben zurück, welches sie nun als Auszubildende in ein Reisebüro geführt hat. Wenngleich sie sich eigenwillig kleidet und ihre Pünktlichkeit oft zu wünschen übrig lässt, verbindet Vicky mit ihrer Chefin Clara ein sehr freundschaftliches Verhältnis. In Vickys neuem Leben spielt neben ihrem Engagement für misshandelte Kinder, die in einem Heim leben und für die sie Gelder für eine Reittherapie sammelt, auch die Fotografie verfallender Gebäude eine große Rolle. So findet sie in einer alten verlassenen Brauerei eines Tages Müllsäcke in denen die enthauptete Leiche einer jungen Frau versteckt wurde. Vicky ist fassungslos und aufgrund ihrer eigenen Vergangenheit auch den ermittelnden Beamten gegenüber von Anfang an skeptisch eingestellt. Da stellt sie schon lieber eigene Ermittlungen an und begibt sich damit recht unbedarft in große Gefahr. Erst als ihre eigenen Ängste wachsen, gibt sie einen entscheidenden Hinweis an die Polizei weiter.

Die Suche nach möglichen Tätern erscheint zunächst recht einfach, wurde doch von einem Zeugen beobachtet wie das Opfer in einen silberfarbenen Jaguar einstieg. Ein solches Fahrzeug ist auch in München nicht recht häufig. Aber alle potentiellen Fahrzeugbesitzer haben ein Alibi. Bald schon stellt sich heraus, dass es in der Vergangenheit einen ähnlichen Mord in Düsseldorf gegeben hat, allerdings an einer Prostituierten. Kann es da Zusammenhänge geben? Auch ein Bezug zur Kunstszene scheint möglich zu sein, aber die wirklichen Verbindungen ergeben sich erst nach und nach. Hier scheint der Leser jedenfalls einen Wissensvorsprung gegenüber der Polizei zu haben.

Inge Löhnig schafft es eine spannende Kriminalhandlung aufzubauen und ganz nebenher noch liebenswerte Charaktere und schöne und glückliche Momente des Lebens zu zeigen. Auch das Privatleben von Kommissar Dühnfort kommt hier natürlich nicht zu kurz. Er ist hin- und her gerissen von seinen Gefühlen für die Kollegin Gina und seine alte Liebe Agnes. Manchmal möchte man diesen Mann als weibliche Leserin einfach nur packen und schütteln, damit er sich endlich für das oder die Richtige entscheiden möge.

Ein weiterer wunderbarer Fall rund um Kommissar Dühnfort und sein Team.