Nabelschau extrem...

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elke17 Avatar

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Nachdem ich mir die Leseprobe genauer angeschaut hatte, war ich ja schon einigermaßen skeptisch, und ich muss gestehen, dass mich mein erster Eindruck nicht getrogen hat.

Dabei hatte die Ausgangssituation durchaus Potenzial, um daraus eine spannende Krimihandlung zu entwickeln. Die Charaktere der Hauptfiguren schienen interessant und auch die bereits gemachten Hinweise auf die Vergangenheit der Personen weckten Interesse bei mir und machten Lust auf das Buch.

Allerdings ging dies mit fortschreitender Handlung sehr schnell verloren, da die Autorin sich zunehmend in der ausufernden Beschreibung der Seelen- und Gemütszustände ihrer Protagonisten verzettelte. Für den Fortgang der Geschichte war dies meiner Meinung nach eher hinderlich, denn wenn zum zehnten Mal erwähnt und beschrieben wird, welche Schuldgefühle Kommissar Dühnfort gegenüber seiner Kollegin Gina hat, nervt es irgendwann nur noch und hinterlässt bei mir als Leser den Eindruck, als ob Frau Löhnig krampfhaft darum bemüht gewesen wäre, Seitenumfang zu kreieren. Und was überhaupt nicht geht, ist die Einarbeitung ausgelutschter Werbeslogans in literarische Texte, wozu ich auch Kriminalromane zähle: "Vicki...bemerkte bei dieser Gelegenheit, dass ihr Deo versagt hatte" - ist das für den Fortgang der Handlung von Interesse? Wen interessiert es, ob sie transpiriert oder unangenehm riecht?

All diese genannten Punkte finde ich einfach ärgerlich und dieser dritte Teil um Kommissar Dühnfort und sein Team ist definitiv der letzte Krimi, den ich von dieser Autorin lesen werde. Da gibt es wahrlich im Bereich der deutschen Kriminalromane qualitativ hochwertigere Lektüre!