"So unselig schön" von Inge Löhnig

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Der Krimi spielt im Künstlermilieu. Ein Maler ermordet Frauen um sich Erleichterung und Befriedigung zu verschaffen, um sich zu Rächen. Ermittler ist der Kommissar Tino Dünfort und seine Kollegin Gina, die herrlich menschlich und natürlich sind.

Jede Figur die im Buch vorkommt wird ausführlich und sehr plastisch dargestellt. Besonders fasziniert an dem Buch hat mich die Rolle der Vicki, die als Vermittlerin zwischen der bürgerlichen und der chaotischen, kranken Welt fungiert. Vicki ist ein Mädchen, das schon viel miterleben musste und zum Zeitpunkt, als sie die Leiche findet gerade im Begriff ist ihr Leben auf die Reihe zu bekommen. Ihr großes Hobby ist die Photographie von alten, hässlichen Dingen, die sie ins rechte Licht setzt und dadurch ihre Schönheit zeigt. Eines wird in diesem Buch klar, Licht ohne Schatten, Leben ohne Tod, Liebe ohne Hass das gibt es nicht.

Vicki ist auch fast die Einzige, die in den "Bildern des Mörders" sofort die Traurigkeit und Schönheit sehen kann. Als Leser hat man deshalb schon früh die Ahnung, dass sie dem Mörder noch gefährlich nahe kommen wird und vom Anfang bis zum Ende des Buches Angst um die sympatische, eigenwillige Protagonistin.

Der Krimi ist in sich stimmig und regt zum Nachdenken über die unterschiedlichen Verarbeitungsmöglichkeiten von Kindheitstraumata an. Auch das Buchcover ist sehr gut gelungen und der Schreibstil angenehm flüssig.

_Für mich war der Krimi schrecklich schön oder sollte ich sagen unselig schön._

Ich werde mir auf jeden Fall auch die anderen Bücher von Inge Löhnig kaufen.