Ein Hurra auf unsere Körper!

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bibkarl Avatar

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„So viele Körper“ von Sophie Kennen und Airin O’Callaghan ist ein buntes, fröhliches Bilderbuch über die Vielfalt von Körpern. Die schönen Illustrationen in Kombination mit kurzen Texten in Reimform zeigen Unterschiede in Größe, Haaren, Hautfarbe und vielem mehr, die es so gibt. Abgebildet werden außerdem Menschen mit Behinderung, verschiedenen Alters, mit Tattoos oder Brille etc.

Dabei liegt die Betonung immer darauf, dass jeder Mensch gut so ist, wie er ist, und dass die Vielfalt unserer Körper etwas Großartiges ist. Hinten findet man einen kleinen Input für die vorlesenden Erwachsenen mit beispielhaften Fragen, die Kinder zum Aussehen anderer haben können, sowie möglichen Antworten.

Die Altersempfehlung ab 3 Jahren ist treffend, denn das Buch ist kurzweilig, nicht belehrend und lädt mit den lustigen Bildern zum Betrachten und Entdecken ein. Es zeigt: Ja, es gibt unterschiedliche Körper – und das ist toll!

So gelingt ein kindgerechter Einstieg ins Thema Körperdiversität, der helfen kann, ins Gespräch zu kommen. Ich könnte es mir daher auch gut als Lektüre im Kindergarten vorstellen.

Insgesamt finde ich es klasse, dass es immer mehr Bücher gibt, in denen auf eine vielfältige Darstellung geachtet wird. Zum einen, weil so mehr Kinder die Chance haben, sich repräsentiert zu sehen, zum anderen, weil es wichtig ist, zu erkennen, dass es Personen gibt, die anders sind als man selbst, und dass das völlig normal ist.

Es hat mich ein wenig gewundert, dass Körpergewicht als Eigenschaft nicht explizit thematisiert wurde. Die Illustrationen zeigen zwar dünne und etwas kräftigere Menschen, aber es gibt keine eigene Seite mit Text dazu. Das ist schade, da in unserer Gesellschaft noch viele Stigmata gegen alle Körperformen, die nicht schlank oder muskulös sind, bestehen. Vielleicht wäre das (und Körperbehaarung!) ja eine Idee für einen zweiten Teil.

Aufgrund des wichtigen Stoffs, der schönen Zeichnungen und der positiven Botschaft würde ich das Buch allen Kindern (und Erwachsenen) empfehlen.

(Der Rechtschreibfehler auf Seite 2 ist wirklich unglücklich, kann aber leicht überlesen werden.)