Das Ende der Naivität

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meldsebjon Avatar

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Zu Beginn des Krieges lebt Dora mit ihrer Familie und einigem Personal auf einem Gut in Ostpreußen, etwa zwei Fahrtstunden entfernt von Königsberg. Ihre heile Welt bricht noch lange nicht entzwei, als eine Hochzeitsfeier wegen der Nachricht, dass die deutsche Armee in Polen einmarschiert, frühzeitig abgebrochen wird. Weitab vom wirklichen Kriegsgeschehen kann man lange an die Propaganda des Radios glauben. Die Schilderungen der Verwandten, die in Hamburg Angriffen ausgesetzt sind, kann man als übertrieben werten. Selbst als immer mehr junge und alte Männer aus der Umgebung eingezogen werden, scheint das nur dem zu erwartenden "Endsieg" geschuldet zu sein. Erste Brüche in der heilen Welt entstehen, als Dora Fotos von unvorstellbaren Gräueltaten sieht. Diese Dinge versucht sie zu verdrängen, wie damals wohl die meisten Deutschen. Aber auch ihr und ihrer Familie bleibt ein Aufwachen nicht erspart.
Ein wenig langatmig schien mir der Anfang des Buches, aber wenn die Geschichte so richtig in Fahrt getät, hat sich das Durchhalten gelohnt und am Ende ist es richtig gut geworden. Diese Autorin sollte man im Auge behalten, so wird Geschichte verständlich.