Ein Buch mit ungemeiner Sogwirkung

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januar12 Avatar

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Ein Buch mit über 630 Seiten, das ich - nachdem es richtig spannend wurde - nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Anfangs fängt es sehr ruhig an. Die idyllische Vorkriegszeit 1939 auf einem ostpreußischen Gutshof und die zu diesem Zeitpunkt 16jährige noch sehr junge und naive Dora werden ausführlich beschrieben. Als dann am 01.091939 der Zweite Weltkrieg ausbricht, ändert sich anfangs nicht viel für Dora. Doch nach und nach spürt auch sie die Auswirkungen, da ihr Bruder Hans und ihr Fast-Verlobter Wilhelm eingezogen werden bzw. sich freiwillig melden. Sie selbst verschlägt es nach Königsbert. Dort lernt sie nicht nur das pulsierende Leben einer großen Stadt, sondern auch Carl kennen. Doras Gefühle geraten in einen Zwiespalt.

Thersia Graw aht die Protagonistin Dora, aber auch alle anderen Figuren in dem Buch authentisch zum Leben erweckt,hat vor allem ihre Entwicklungen und ihre Herausforderungen, die sie bewältigen mussten, die Schicksale und Lebensumstände überzeugend und sehr berührend geschildert. Die Lage in Ostpreußen spitzt sich Ende 1944/ Anfang 1945 dramatisch zu, gerade bei diesem Abschnitt konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und habe die letzten 200 Seiten in einem Rutsch gelesen.

Der Roman bewegt vor allem vor dem Hintergrund, dass die Autorin auch die eigene Familiengeschichte, die Erlebnisse ihrer Großmutter und Mutter mit in diesen fiktiven Roman mit verarbeitet hat.

In "So weit die Störche ziehen" geht es um Liebe und Leid, falsche und richtige Entscheidungen im Leben, um Heimat und Krieg, Verlust und Tod, Flucht und Vertreibung. Aber auch um Verantwortung und Menschlichkeit, Hoffnung und Zuversicht, Freundschaften und Familienbande.

Eine klare Leseempfehlung von mir!