Konnte mich nicht überzeugen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
gudrun_4 Avatar

Von

Das Buch war streckenweise ganz passabel, es fing sehr verheißungsvoll an und ließ sich dank des flüssigen Schreibstils sehr gut lesen. Aber es blieb nicht spannend und war irgendwie vorhersehbar. Vielleicht lesen und empfinden es jüngere Menschen anders. Auf mich wirkten manche Passagen, vor allem bei Karlas Selbstreflexionen sehr klischeehaft.
Zuerst hatte ich den Eindruck, dass sich die beiden Schwestern Karla und Marie sehr nahe standen und ein sehr inniges Verhältnis zueinander hatten. Die Trauer und die damit verbundenen Gefühle von Verlassenheit waren anfangs sehr gut beschrieben, ich konnte es sehr gut verstehen, dass Karla versuchte, mit Leuten ins Gespräch zu kommen, die bis zuletzt mit Marie zu tun hatten.
Als Karla aber bei der Auflösung von Maries Haushalt immer mehr Geheimnisse entdeckt und immer mehr Fragen stellt, deutete sich für den Leser recht schnell an, was Karla erst mühsam herausfinden musste. Irgendwie waren die abwechselnden Kapitel aus Maries Sicht und dann dasselbe aus Karlas Sicht für mich nicht mehr spannend. Und wirklich überzeugt hat mich auch nicht, warum Marie nicht schon früher mit ihrer Schwester über ihre Probleme gesprochen hat. Überflüssig fand ich abschließend auch den Handlungsstrang um Karlas Mutter. Die Geschichte wird dadurch nicht glaubhafter. Alles zusammen genommen kann ich das Buch nur bedingt weiterempfehlen.