Sehr berührend

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kleine_raupe82 Avatar

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Karla hat ihre Schwester Marie verloren. Marie lebte in New York und wurde dort von einem Auto überfahren, weil sie beim Joggen eine rote Ampel übersah. Nun ist es nicht nur Karlas Aufgabe, Maries Wohnung auszuräumen, sondern sie muss auch mit diesem Loch fertig werden, dass es plötzlich in ihrem Leben gibt. Denn obwohl Karla in der bayrischen Provinz wohnt und die Schwestern sich nicht oft sahen, standen sie sich nahe. Beim Ausräumen der Wohnung gibt sich Karla ihren Erinnerungen an Marie hin, aber sie stellt auch fest, dass sie einiges nicht über Marie wusste. Warum hatte ihre Schwester Geheimnisse vor ihr?
Anika Landsteiner legt hier ein unaufgeregtes Buch der leisen Töne vor, es ist sicherlich keine spektakuläre Story, die man hier zu lesen bekommt. Aber es ist ein Buch von ungeheurer emotionaler Tiefe und mit lebensechten Figuren. Es wird abwechselnd aus Karlas und aus Maries Sicht berichtet. Es geht einfach um das Leben zweier Frauen, die unterschiedliche Lebenswege eingeschlagen haben, sich aber immer noch nahe stehen. Und natürlich geht es um den Umgang mit Trauer. Darüber hinaus ist es auch eine Liebeserklärung an New York, denn obwohl Karla die Stadt zunächst nicht mag, habe ich die Begeisterung der Autorin aus jeder Zeile herausgelesen (und kann sie nur zu gut verstehen). Ich fand die Geschichte der beiden Schwestern spannend und sehr bewegend.

Fazit: Ein beeindruckendes Buch. Die Autorin hat einen tollen Schreibstil und ist so nah dran an ihren Figuren, dass ich am Ende das Gefühl hatte, gute Freunde zurückzulassen. Für mich ein Highlight in diesem Jahr. Ich vergebe gerne 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!