Vielschichtig

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poisonalice Avatar

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Vielschichtig

Der Roman von Anika Landsteiner hat mich wahnsinnig berührt und beschäftigt. Die Geschichte der Schwestern Marie und Karla ist sehr facettenreich, überraschend, zeitweise verstörend und traurig aber auch aufrüttelnd und lebensfroh.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive der beiden Schwestern erzählt, was sehr interessant ist. Marie und Karla sind sehr authentisch und ihre enge Beziehung ist ungemein greifbar. Überhaupt versteht sich die Autorin auf eine bildhafte und atmosphärisch dichte Erzählweise. Selten hat mich ein Buch auch nach seinem Ende so beschäftigt, die Schwestern waren noch einige Tage in meinen Gedanken. Es mag am Thema liegen, welches sich erst nach einer ganzen Weile in seiner vollen Wucht entfaltet. Ich werde hier nicht weiter darauf eingehen, um niemandem die Freude am Buch zu nehmen.
Der Roman ist sehr vielschichtig mit einer unglaublichen Tiefe. Die Trauer, welche Karla verspürt, ist fast körperlich greifbar. An manchen Stellen war es schwer auszuhalten, an anderen Stellen habe ich aber auch gelächelt und tiefe Verbundenheit verspürt. Es ist genau diese Balance zwischen den verschiedenen Gefühlsrichtungen, welche mich besonders angesprochen hat.
Dieser Roman ist keinesfalls als „noch so ein Frauenroman“ abzutun. Er ist tiefgründig und sehr lesenswert.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Ein großes Dankeschön an die Autorin, welche die Themen in einen wunderbaren Roman gebettet hat. Toll, dass dies alles ohne Kitsch und Überdramatik auskommt.