Zwei Schwestern, Verlust und häusliche Gewalt

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stoney Avatar

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„So wie du mich kennst“ handelt von den ungleichen Schwestern Karla und Marie, von der Verarbeitung eines großen Verlustes und von häuslicher Gewalt.
Karlas Schwester Marie, die ihr sehr nahegestanden ist, ist bei einem Autounfall gestorben und sie muss sich nun auf den Weg nach New York machen, um dort deren Wohnung zu räumen. Es stellt sich heraus, dass Karla einiges über Maries Leben nicht wusste. So zum Beispiel, dass sie regelmäßig Fotos ihrer Nachbarin geschossen hatte, als diese von ihrem Mann geschlagen wurde. Karla kommt in New York aber auch mit einigen Menschen in Kontakt, die Marie etwas bedeutet haben und kann so letztendlich besser von ihr Abschied nehmen. Die Geschichte wird abwechselnd aus Karlas und Maries Perspektive erzählt und so erfährt der/die Leser*in auch einiges, das Karla vermutlich nie über ihre Schwester erfahren wird.

In die beiden Schwestern, deren Verhältnis und die Gefühlslage, in der sich Karla befindet, kann man sich aufgrund des Schreibstils richtig gut hineinversetzen, ich habe mich in den Figuren oft auch selbst wiedererkannt. Ich wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen, weil ich so gespannt war, wie es weitergeht und sich die Geschichte wendet. Das Ende fand ich auch sehr versöhnlich, allerdings gibt es einige Punkte, die nach meiner Meinung ungelöst bleiben bzw. zu wenig in die Geschichte eingewoben werden.