Elizabeth LaBan: So wüst und schön sah ich noch keinen Tag

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nanacookie Avatar

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Für Duncan bricht das letzte Schuljahr am Irving-College an. An der renommierten Schule gibt es die Tradition, den neuen Seniors ein Geschenk im Zimmer zu hinterlassen. Duncan erhielt von seinem Zimmervorgänger Tim ein Stapel CDs. Erst ist die Enttäuschung groß, doch die CDs stellen sich als größeres Geschenk heraus, als Duncan jemals hätte vermuten können. Aber dafür muss er sich auch seinen eigenen schrecklichen Erinnerungen stellen.

Das Buch wird aus zwei Perspektiven erzählt. Als Leser nimmt man Duncans Platz ein und hört mit ihm zusammen die Geschichte von Tim an, die er sehr sorgfältig und detailgetreu auf die CDs gebrannt hat. Manchmal fällt es einem dadurch schwer, die beiden nicht zu verwechseln, denn auch wenn man es nicht sofort erkennt, ähneln sich die beiden im Charakter doch sehr stark.

Trotzdem sind die Protagonisten allesamt sehr vielfältig und auch vielschichtig. Sie haben alle ihr eigenes Leben und fühlen sich für den Leser daher auch sehr echt an. Auch wenn ich persönlich keine wirkliche emotionale Bindung zu ihnen aufbauen konnte.

Die Autorin legt sehr viel Wert auf Gefühl und die verschiedenen Charakterzüge, die Menschen haben. Und das es nicht auf Äußerlichkeiten ankommt, sondern die inneren Werte eine Person ausmachen. Neben den ganzen schönen Beschreibungen vom Schulleben, Situationen und auch Schauplätzen, fand ich die Liebesgeschichte von Tim sehr gut untergebracht. Die von Duncan dagegen war eher schwach ausgearbeitet und hätte nicht unbedingt sein müssen.

Als Fazit kann ich nur sagen, ein sehr schöner und irgendwie auch melancholischer Roman, der zum Träumen und Nachdenken einlädt.