Masel tov Ben Oppenheimer !

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toniludwig Avatar

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Der Schweizer Drehbuchautor und Regisseur Micha Lewinsky veröffentlicht zwei Jahre nach seinem Kinderbucherfolg bei Diogenes Zürich seinen ersten Roman mit dem Titel >>Sobald wir angekommen sind<<.

Wir lernen den seit Jahren ziemlich erfolglosen Schriftsteller Benjamin Oppenheimer in seiner unglücklichen Familiensituation kennen, getrennt von seiner Frau Marina, doch ohne die Wohnung richtig verlassen zu haben, auch angesichts ihrer gemeinsamen Kinder Rosa und Moritz.
Ben wird geplagt von der ewig jüdischen Angst, die sich über seiner Familie nach der Shoa wie ein unsichtbarer Schleier gelegt hat, die Angst vor Krieg, Verfolgung und Vertreibung.

Eine unvermutete Leichtigkeit stellt sich nur dann ein, wenn er bei seiner Freundin Julia Unterschlupf findet, obschon auch diese Beziehung zwar sexuelle Befreiung, aber auch das Unverständnis des kleinen Sohnes Prince in sich birgt.

Keine praktische Lebenshilfe jedenfalls ist sein bester Freund Joachim, welcher depressiv und von Panikattacken begleitet im Krankenhaus liegt, zu viel schon hat dieser als Auslandskorrespondent des Schweizer Fernsehens von der Welt gesehen.

Um endlich finanziell wieder auf die Beine zu kommen, arbeitet Ben an einem Drehbuch über sein Vorbild Stefan Zweig, doch die Begegnung mit einer potentiellen Produzentin wird abermals ein Fiasko.

All dies, ein paar Seitenhiebe auf Zürich und etliches mehr lernen wir in den ersten Kapiteln des Roman kennen, der sich flüssig und mit einer unverkennbaren Sympathie des Autors gegenüber seinem Protagonisten liest.

Und wer weiss - vielleicht ist der Roman auch der Grundstock eines weiteren Films von Micha Lewinsky, für die weibliche Hauptrolle jedenfalls sollte sich die Ehefrau des Autors, die Schauspielerin Oriana Schrage, schon einmal bewerben.