Im Leben angekommen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
heikek Avatar

Von

Ben Oppenheim ist knapp 50 Jahre alt und Schriftsteller. Er hatte vor Jahren ein erfolgreiches Buch veröffentlicht, aber nun ist es ruhig um ihn. Ben ist ängstlich, manchmal etwas wehleidig und er sieht die Dinge oft nicht realistisch. Viele Entscheidungen begründet er mit den früheren Ereignissen im Leben der Juden. Er ist mit Marina verheiratet und sie haben zwei Kinder. Und trotzdem sich Marina von ihm getrennt hat, flüchtet Ben mit ihr und den Kindern, aus Angst vor einem nahenden dritten Weltkrieg, nach Brasilien und nicht mit seiner Freundin Julia. Brasilien ist auch das Land, das sich sein Vorbild, der Schriftsteller Stefan Zweig, für seine Emigration ausgesucht hat. Für Ben gibt es in seinem Leben viele Parallelen zu dem Leben dieses Schriftstellers.
Das Cover zeigt den Ausschnitt einer nächtlichen Großstadt und davor einen Dschungel mit einer Raubkatze, so wie man sich Brasilien in der Phantasie vorstellt. Der Titel spielt einerseits auf die Ankunft in dem fremden Land an, andererseits aber auch auf die innere Ankunft im Leben und das Wissen, wie es künftig weitergehen soll.
Der Autor hat die Zerrissenheit und Ängste von Ben gut beschrieben. Der Schreibstil und die Dialoge sind witzig geschrieben. Besonders amüsant sind die Situationen, die Ben verbockt hat, und die er so lange schön redet, bis er sich am Schluss als der Gute oder Gewinner sieht.