Lustiges, schonungsloses Psychogramm
Ben ist Schriftsteller, Werbetexter und Drehbuchautor. An den Erfolg seines frühen Erstlingswerks hat er bis jetzt nicht mehr anschließen können. Dann hat sich auch noch seine Frau Marina von ihm getrennt, und weil das Geld nicht für zwei Wohnungen reicht, teilen sich Marina und Ben mit Tochter und Sohn die ehemals gemeinsame Wohnung nun tageweise nach dem Nestprinzip. Ben, der befürchtet, nicht nur als Autor erfolglos zu bleiben, sondern künftig auch einsam und allein, hat ziemlich schnell eine neue Partnerin gefunden, die angesagte Künstlerin Julia.
Als der Krieg in Osteuropa atomar zu eskalieren droht, beschließt Ben - wie er empfindet: in der Tradition seiner jüdischen Vorfahren und Vorvorfahren, die nur deshalb überlebt haben, weil sie in brenzligen Situationen rechtzeitig geflohen sind - sich und die Kinder dadurch zu retten, dass sie sich nach Brasilien absetzen. Die Reise tritt er gemeinsam mit seiner Expartnerin Marina an, während er Julia in Zürich hinter sich lässt.
Das Buch ist sowohl inhaltlich als auch stilistisch unterhaltsam und fesselnd. Das Geschehen wird aus Bens Perspektive geschildert. Die Erzählung ist vor allem ein Psychogramm des von Ängsten geprägten Ben, allerdings zugleich auch - aus der Wahrnehmung von Ben, daher oft genug verzerrt - von Marina. Der Ausgang der Geschichte hat mich sehr überzeugt - er ist unerwartet, aber absolut folgerichtig (um hier nichts zu spoilern). Ben wird nicht nur mit viel (Selbst-)Ironie dargestellt, er wird auch extrem schonungslos betrachtet. Ben ist super sympathisch, ich habe ihn sofort ins Herz geschlossen. Und zugleich empfinde ich ihn als eine unglaublich unangenehme, egozentrische Person. Mich hat sehr beeindruckt, wie der Autor es geschafft hat, dass Leser:innen sich so emotional und so ambivalent auf die Geschichte einlassen können.
Als der Krieg in Osteuropa atomar zu eskalieren droht, beschließt Ben - wie er empfindet: in der Tradition seiner jüdischen Vorfahren und Vorvorfahren, die nur deshalb überlebt haben, weil sie in brenzligen Situationen rechtzeitig geflohen sind - sich und die Kinder dadurch zu retten, dass sie sich nach Brasilien absetzen. Die Reise tritt er gemeinsam mit seiner Expartnerin Marina an, während er Julia in Zürich hinter sich lässt.
Das Buch ist sowohl inhaltlich als auch stilistisch unterhaltsam und fesselnd. Das Geschehen wird aus Bens Perspektive geschildert. Die Erzählung ist vor allem ein Psychogramm des von Ängsten geprägten Ben, allerdings zugleich auch - aus der Wahrnehmung von Ben, daher oft genug verzerrt - von Marina. Der Ausgang der Geschichte hat mich sehr überzeugt - er ist unerwartet, aber absolut folgerichtig (um hier nichts zu spoilern). Ben wird nicht nur mit viel (Selbst-)Ironie dargestellt, er wird auch extrem schonungslos betrachtet. Ben ist super sympathisch, ich habe ihn sofort ins Herz geschlossen. Und zugleich empfinde ich ihn als eine unglaublich unangenehme, egozentrische Person. Mich hat sehr beeindruckt, wie der Autor es geschafft hat, dass Leser:innen sich so emotional und so ambivalent auf die Geschichte einlassen können.