Soll er? Soll er nicht?
Ben beschäftigt sich viel mit seinem literarischen Vorbild, dem großen jüdischen Autor Stefan Zweig. Er kennt dessen Bücher, besonders diejenigen im Zusammenhang mit seinem Exil Brasilien. Auch gibt es Parallelen zum Liebesleben von Zweig und Ben.
Als Sohn von jüdischen Flüchtlingen und Überlebenden der Shoa ist ihm die ständige Angst vor Verfolgung und Unsicherheit in die Wiege gelegt worden. Er spürt im aggressiven Verhalten der Regierungen immer wieder Gefahren und ist bereit, es seinen Ahnen gleichzutun und das Heil in der rechtzeitigen Flucht zu suchen. Zusammen mit seiner Frau hat er schon überlegt, dass Brasilien auch für seine Familie ein Zufluchtsort wäre, sollte der Ernstfall eintreten und ein Atomkrieg oder Dritter Weltkrieg in Europa losbrechen.
Doch er hat nicht nur dieses ernsthafte Problem. Getrennt von seiner Frau und abwechselnd mit ihr für die gemeinsamen Kinder sorgend, ist da auch noch eine Geliebte, die glaubt, von ihm schwanger zu sein. Aber er kann sich für keine Seite entscheiden und windet sich immer wieder aus den notwendigen Gesprächen. Außerdem steckt er tief in einer Flaute als Autor.
Bei einer alarmierenden Lage in Europa bucht seine Frau kurzerhand Flugtickets nach Brasilien. Soll er sich ihr der Kinder wegen anschließen? Einen Neuanfang wagen? Die jahrtausendealte Flucht der Juden scheint nun auch ihn zu betreffen.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Er spricht verschiedene Themen an und ist von Beginn an mitreißend erzählt. Dabei greift der Autor das Verhalten vieler Menschen auf, welche sich (aus falsch verstandener Rücksicht oder aus Feigheit) für keinen klaren Standpunkt entscheiden können. In diesem Fall spielt auch die Angst eine Rolle, unangenehm aufzufallen, sich dem Rassismus auszusetzen, was verständlich ist. Dennoch ist es ein ständiges Schwanken zwischen zwei Seiten, das keinem nutzt. Lewinsky stellt das eindrücklich dar.
Dieses Debut wird ganz sicher zu einem Hit, denn schon der Name (der erfolgreiche Schriftsteller Charles Lewinsky dürfte sein Vater sein) bürgt für Qualität. Ich jedenfalls wünsche mir mehr aus seiner Feder.
Als Sohn von jüdischen Flüchtlingen und Überlebenden der Shoa ist ihm die ständige Angst vor Verfolgung und Unsicherheit in die Wiege gelegt worden. Er spürt im aggressiven Verhalten der Regierungen immer wieder Gefahren und ist bereit, es seinen Ahnen gleichzutun und das Heil in der rechtzeitigen Flucht zu suchen. Zusammen mit seiner Frau hat er schon überlegt, dass Brasilien auch für seine Familie ein Zufluchtsort wäre, sollte der Ernstfall eintreten und ein Atomkrieg oder Dritter Weltkrieg in Europa losbrechen.
Doch er hat nicht nur dieses ernsthafte Problem. Getrennt von seiner Frau und abwechselnd mit ihr für die gemeinsamen Kinder sorgend, ist da auch noch eine Geliebte, die glaubt, von ihm schwanger zu sein. Aber er kann sich für keine Seite entscheiden und windet sich immer wieder aus den notwendigen Gesprächen. Außerdem steckt er tief in einer Flaute als Autor.
Bei einer alarmierenden Lage in Europa bucht seine Frau kurzerhand Flugtickets nach Brasilien. Soll er sich ihr der Kinder wegen anschließen? Einen Neuanfang wagen? Die jahrtausendealte Flucht der Juden scheint nun auch ihn zu betreffen.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Er spricht verschiedene Themen an und ist von Beginn an mitreißend erzählt. Dabei greift der Autor das Verhalten vieler Menschen auf, welche sich (aus falsch verstandener Rücksicht oder aus Feigheit) für keinen klaren Standpunkt entscheiden können. In diesem Fall spielt auch die Angst eine Rolle, unangenehm aufzufallen, sich dem Rassismus auszusetzen, was verständlich ist. Dennoch ist es ein ständiges Schwanken zwischen zwei Seiten, das keinem nutzt. Lewinsky stellt das eindrücklich dar.
Dieses Debut wird ganz sicher zu einem Hit, denn schon der Name (der erfolgreiche Schriftsteller Charles Lewinsky dürfte sein Vater sein) bürgt für Qualität. Ich jedenfalls wünsche mir mehr aus seiner Feder.